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12. Juli 2019 | Dipl.-Met. Christian Herold

Wolkenklassifikation

Wolkenklassifikation

Datum 12.07.2019

Wer hat als Kind nicht nach Figuren in Wolken gesucht? Dabei ist aufgefallen, dass Wolken in den unterschiedlichsten Formen auftreten können. Wie man Ordnung in das Chaos bringt und woher die Wolken ihren Namen haben, soll heute Thema sein.

Sie treten in den verschiedensten Formen auf: Mal als filigrane Schleier, mal als mächtige Ambosse oder bedrohliche Walzen. Die Rede ist von Wolken. Eine Wolke ist eine relativ dichte Ansammlung von winzigen Wassertröpfchen bzw. Eiskristallen in der Luft. Dabei kondensiert das Wasser bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 % an Staubteilchen, die als Kondensationskeime dienen. Aufgrund der sehr variablen Erscheinungsformen schien es zunächst nahezu unmöglich eine Klassifikation von Wolken zu erstellen. Doch Anfang des 19. Jahrhunderts brachte der englische Pharmazeut und Hobbymeteorologe L. Howard mit seinem Klassifikationsschema Ordnung in das Chaos. Er teilte die Wolken wie in der Biologie üblich in Familien, Gattungen, Arten und Unterarten ein. Seine Einteilung ist heute noch als internationale Klassifikation gebräuchlich und soll im Folgenden kurz erläutert werden.


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Die Wolkenfamilien werden zunächst einmal nach der Höhe, in der die Wolken anzutreffen sind (Stockwerk), eingeteilt: Man unterscheidet zwischen hohen Wolken, die sich in mittleren Breiten in einer Höhe von 7 bis 13 km befinden, mittelhohe Wolken in einer Höhe von 2 bis 7 km und tiefe Wolken mit einer Höhe von 0 bis 2 km. Dann gibt es noch Wolken mit großer vertikaler Erstreckung. Dies sind Wolken, die so mächtig sind, dass sie sich über alle Stockwerke erstrecken.

Pro Familie gibt es in der Regel zwei Gattungen: Diese unterscheiden zwischen haufenförmigen Wolken (Cumulus) und schichtförmigen Wolken (Stratus). Im hohen Stockwerk gibt es eine weitere Gattung, die Schleierwolken (Cirrus), die vollständig aus Eiskristallen bestehen. In der unteren Schicht existiert noch eine Mischform zwischen Stratus und Cumulus (Stratocumulus). Insgesamt ergeben sich dann 10 Gattungen. Der Name der Wolke setzt sich nun aus dem Namen für das Stockwerk und der Gattung zusammen. Für hohe Wolken wird der Ausdruck Cirro-, für mittelhohe Wolken Alto- und bei vertikal mächtigen Wolken Nimbo- verwendet. Bei tiefen Wolken wird der Ausdruck weggelassen.

Die Arten beschreiben dann die Gestalt der Wolken, zum Beispiel, ob sie linsenförmig (lenticularis) oder schichtartig (stratiformis) sind. In den Unterarten werden weitere Eigenschaften wie Lichtdurchlässigkeit und Anordnung beschreiben. Als Beispiel einer Klassifikation sei die Wolke Altocumulus stratiformis perlucidus angeführt. Dabei handelt es sich um eine mittelhohe flache Haufenwolke, die sich über eine große Fläche erstreckt und kleine Lücken zwischen den Wolkenteilen aufweist, durch die man den Himmel sieht. Auf gut Deutsch sind dies die allseits bekannten "Schäfchenwolken".



© Deutscher Wetterdienst

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