12. November 2012 | Dipl.-Met. Christian Herold
Martinssommer
Der Martinssommer oder auch Martini-Sommer ist ein
Witterungsregelfall (Wettersingularität), der häufig um den 11.
November auftritt. Als Witterungsregelfall wird eine bestimmte
Wetterlage bezeichnet, die gehäuft in einer bestimmten Zeit im Jahr
auftritt. Berühmte Beispiele für Wettersingularitäten sind unter
anderem die Schafskälte, die Eisheiligen, die Hundstage, der
Altweibersommer und das Weihnachtstauwetter. Typisch für den
Martinssommer ist eine Schönwetterperiode unter stabilem
Hochdruckeinfluss. Oft ist es der letzte markante Warmluftvorstoß vor
der kalten Jahreszeit.
Bisher war vom Martinssommer noch nicht viel zu sehen. Atlantische
Tiefausläufer sorgten für trübes und regnerisches Novemberwetter. In
der neuen Woche stellt sich jedoch die Wetterlage um, sodass auch in
diesem Jahr wieder mit einem etwas verspäteten Martinssommer zu
rechnen ist. Das steuernde Tiefdruckgebiet über Skandinavien und dem
Nordmeer, das uns das trübe Wetter beschert hatte, zieht nach
Nordosten ab. Dadurch wird der Wege für ein Hoch frei, das sich Mitte
der Woche über Osteuropa festsetzt. Unter seinem Einfluss wird an
dessen Westseite besonders in höheren Luftschichten warme Luft nach
Deutschland geführt.
Dieses Hoch bedeutet jedoch im Spätherbst nicht, dass es durchweg
sonniges Wetter gibt. Oft bildet sich in der Nacht Nebel und
Hochnebel. Durch den niedrigen Sonnenstand reicht die Erwärmung durch
die Sonnenstrahlung tagsüber jetzt nicht mehr überall aus, um den
Nebel aufzulösen. So kann es auch über größeren Gebieten den ganzen
Tag trüb und kalt bleiben. Dort, wo sich die Sonne zeigt, werden in
der zweiten Wochenhälfte jedoch Temperaturen von 10 bis 15 Grad
erwartet. Die größte Chance auf Sonne gibt es dabei in den
Mittelgebirgen und in den Alpen. Dort bieten sich beste Bedingungen
für eine Bergwanderung.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
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