Facebook Twitter
Drucken
18. November 2023 |

Wann kommt endlich ein "Dauerhoch"?

Wann kommt endlich ein "Dauerhoch"?

Datum 18.11.2023

Viele fragen sich, wann es endlich für längere Zeit trockner wird. Die Antwort dazu und die Wetterentwicklung erfahren Sie im heutigen Thema des Tages.

Am heutigen Samstag gelangt Deutschland unter dem Zwischenhoch ARZU. Das Tief LINUS, das vor allem in Süddeutschland viel Regen, Wind und bis in die mittleren Lagen Schnee gebracht hat, ist inzwischen nach Südosteuropa gezogen. Somit ist der Tag vor allem zwischen der Nordsee und Nordbayern oft neblig-trüb und frostig gestartet und im Osten und Südosten waren noch letzte Schauer unterwegs. In Westdeutschland haben bereits vormittags die ersten Wolken des nächsten Tiefs MARCO mit Kern bei den Britischen Inseln erreicht.


Wetterkarte vom Samstag 18.11.2023
Wetterkarte vom Samstag 18.11.2023




Die lange nasse Witterungsphase will also noch nicht abreißen. Die Regenpausen sind, wenn überhaupt, meist nur von kurzer Dauer. Für große Teile Ostdeutschlands bleibt es nämlich heute trocken. Die Regenwolken des Tiefs MARCO erreichen nachmittags zunächst den Westen und bis zum Abend weiten sich die Regenfälle bis zur Mitte des Landes aus. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 Grad in den zentralen und östlichen Mittelgebirgen und 9 Grad im Westen. Der Wind frischt mit der Annäherung des Tiefs im Westen und Nordwesten auf, mit ersten starken bis stürmischen Böen in den westlichen Mittelgebirgen und an der Nordsee.

In der Nacht zum Sonntag erreichen die Niederschläge auch den Osten des Landes. In den östlichen Mittelgebirgen kann es vorübergehend Schnee oder gefrierenden Regen geben. Im Schwarzwald und an den Alpen regnet es zum Teil kräftig und lang anhaltend, dort wurden markante Warnungen vor Dauerregen mit Mengen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden herausgegeben. Im Westen und Nordwesten hingegen reißen die Wolkendecke in der zweiten Nachthälfte ab und es folgen nur vereinzelte Schauer nach. Der Wind ist spürbar unterwegs mit Sturmböen an der Nordsee und im Bergland. Die Tiefstwerte liegen zwischen 8 Grad im Westen und 0 Grad in den östlichen Mittelgebirgen.


24-stündige Niederschlagsmengen von verschiedener Wettermodelle (18.11.2023 12 UTC bis 19.11.2023 12 UTC)
24-stündige Niederschlagsmengen von verschiedener Wettermodelle (18.11.2023 12 UTC bis 19.11.2023 12 UTC)


Am Sonntag und anfangs der neuen Woche bleibt es für viele Regionen häufig nass, denn das Tief MARCO zieht von den Britischen Inseln über Deutschland nach Polen. Mit der lebhaften südwestlichen Strömung gelangt milde Luft nach Deutschland. Somit liegen die Höchstwerte meist im zweistelligen Bereich zwischen 10 und 15 Grad. Erst zur Wochenmitte mit der Winddrehung auf Nordwest wird es allmählich kälter mit Schnee in den Bergen und Nachtfrostgefahr.

Alle fragen sich: Wann kommt endlich ein "Dauerhoch"? Das ist eine berechtige Frage. Eine gewisse Hoffnung gibt es ab Mitte nächster Woche, wenn sich in Nord- und Nordwesteuropa eine langgestreckte Hochdruckzone positionieren kann, die sich ab Mittwoch nach Mitteleuropa verschiebt. Sie bremst die atlantischen Tiefs vorübergehend aus, sodass es zumindest in einigen Regionen vornehmlich nach Süden zu auch mal für zwei oder drei Tage trocken bleiben könnte. Der Norden wird am Nordrand der Hochdruckzone dagegen schnell wieder anfällig für Tiefausläufer, was die Wahrscheinlichkeit für eine längere Trockenphase stark mindert.

Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 18.11.2023

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst



© Deutscher Wetterdienst

Themenarchiv:

08.02. - Kann das Wetter die Wahlen beeinflussen?

07.02. - Wetterrückblick: Der eisige Februarstart 2012

06.02. - Massiver Hochdruckeinfluss mit Überraschungspotenzial

05.02. - Lokaler Schneefall trotz Hochdruckwetter?

04.02. - Eine abenteuerliche Entwicklungsgeschichte: Die Erdatmosphäre!

03.02. - Wie wirkt sich das Winterwetter auf Insektenpopulationen aus?

02.02. - Deutschlandwetter im Januar 2025

01.02. - Winterwetter mit Chance auf Polarlichter

31.01. - Über die Erfindung des Barometers

30.01. - Heikle Lawinenlage in den Hochlagen der Alpen

29.01. - Tag des Griesgrams

28.01. - Schneearmut im Winter 2024/2025

27.01. - Wie Eis und Schnee die Straßen wirklich brüchig machen

26.01. - Winterzwischenbilanz | Großteil der Kälte eigenproduziert

25.01. - Tag der Wetterbeobachtung

24.01. - Éowyn - eine erste Bilanz

23.01. - Éowyn – ein sehr gefährlicher Sturm für die Britischen Inseln

22.01. - Wenn Regen zur Flut wird: Wie der DWD in Leipzig den Hochwasserbehörden in Mitteldeutschland zur Seite steht.

21.01. - Winter 2024/2025 Quo Vadis?

20.01. - Orkantief vor den Toren Westeuropas

19.01. - Phänomen Nebel - Teil 3: Verdunstungs- und Mischungsnebel

18.01. - Hochdruckphänomene im Winter

17.01. - Massenbleiche am Great Barrier Reef wird stark von lokalen Wetterbedingungen beeinflusst

16.01. - Gefrierender Regen und Glatteis

15.01. - Tornados 2024

14.01. - Von Kälte und historischen Schneestürmen

13.01. - Glatteis am Dienstag

12.01. - Hochdruckwetter im Winter

11.01. - Eisige Nächte

10.01. - Tief "Charly" und die Grenzwetterlage - Ein Rückblick