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06. Juni 2022 | Dipl.-Met. Jacqueline Kernn

Gewitternachlese

Gewitternachlese

Datum 06.06.2022

Am gestrigen Pfingstsonntag sorgte ein Tief mit zugehörigem Frontensystem für teils heftige Gewitter in Deutschland. Besonders betroffen waren die Bereiche zwischen Bodensee und Bayerischem Wald.

Am gestrigen Pfingstsonntag zog ein Tiefdruckgebiet von Nordfrankreich langsam Richtung Benelux und Westdeutschland. Es führte aus Südwesten feucht-warme Luft ins Land, die sich in teils heftigen Gewittern entlud. Zeitgleich bildete sich am Alpenrand ein Leetief, das für einen zusätzlichen Hebungsantrieb im Südosten des Landes sorgte und sich im Verlauf ostwärts verlagerte. In der Nacht zum heutigen Montag zog das Tief weiter Richtung Nordsee und führte seine Fronten von Südwest nach Nord-Nordost über Deutschland hinweg.


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Bereits am frühen Morgen zogen aus Frankreich und der Schweiz kommend erste Schauer und Gewitter in den Südwesten des Landes. In den Vormittagsstunden breiteten sich diese ost-nordostwärts aus und erreichten gegen Mittag unter Abschwächung Mittelfranken. Zeitgleich entwickelten sich im Westen Deutschlands Schauer aus, die meist nur von leichter Intensität waren und gegen Mittag Teile der Mitte erreichten.

In den Mittags- und Nachmittagsstunden bildeten sich im Südwesten sowie über der Schweiz in feucht-warmer Luft und vorderseitig einer Kaltfront weitere Gewitter, die sich gut organisiert erneut ost-nordostwärts verlagerten. Zwischen dem Bodensee und dem Bayerischen Wald traten in den Nachmittags- und Abendstunden schwere und extreme Gewitter mit extrem heftigem Starkregen, Hagel bis zu 5 cm Korngröße und meist Sturmböen, vereinzelt auch orkanartigen Böen auf. Teilweise kam es auch zu größeren Hagelansammlungen, die sich nur mit schwerem Gerät entfernen ließen.

Über weiten Teilen des Westens und der Mitte gingen zu der Zeit einige Schauer nieder, die meist nur mäßig Regen brachten und sich im Verlauf abschwächten beziehungsweise nach Norden und Osten verlagerten. Ausgenommen von Schauern und einzelnen Gewittern war nur der Norden und Osten, wo sich der Sonntag insgesamt trocken und sonnig gestaltete. In der Nacht zum Montag zogen die Gewitter im Südosten über Tschechien ab. Die Schauer aus dem Westen und der Mitte verlagerten sich in den Norden und Osten, wo noch geringe Mengen an Regen fielen.

Stündliche Niederschlagsmengen in l/qm an ausgewählten Stationen:

Bürg/BY - 51,9

Straubing/BY - 45,4

Notzingen/BW - 45

Weiler-Simmerberg/BY - 44

Dorfen/BY - 40

Hechingen/BW - 36,6

Aldersbach/BY - 34,6

Mühlacker/BW - 31,9

Garmisch-Partenkirchen/BY - 22

Riedstadt/HE - 20,4

Spitzenböen in km/h an ausgewählten Stationen:

Gottfrieding/BY - 116

Chieming/BY - 104

Lindau/BY - 93

Mühlacker/BW - 88

Hahn/RP - 71

In dieser Woche bestimmen Tiefdruckgebiete unser Wetter. Es ist wechselhaft mit Schauern und auch einzelnen Gewittern, Unwetterpotential besteht aber aus derzeitiger Sicht nicht. Gleichwohl regnet es südlich der Donau auch mal länger anhaltend, was am Alpenrand zu Dauer- oder Starkregen führen kann. Dazu ist die Temperatur gedämpft, nur selten werden mehr als 25 Grad erreicht.



© Deutscher Wetterdienst

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