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20. Juni 2020 | Dipl.-Met. Tobias Reinartz

Der Gipfel der Helligkeit!

Der Gipfel der Helligkeit!

Datum 20.06.2020

Heute ist astronomischer Sommerbeginn und damit auch der längste Tag des Jahres. Bezüglich der astronomisch maximal möglichen Sonnenscheindauer spielt das Wetter aber nicht so richtig mit.

Nachdem wir "Wetterfrösche" uns nun schon seit knapp drei Wochen im Sommer wähnen, beginnt dieser am heutigen Samstag auch aus astronomischer Betrachtungsweise. Anders ausgedrückt: Heute ist der "längste" Tag des Jahres, ab jetzt werden die Tage wieder "kürzer"! Um gleich von vorne weg eventuellen Korrektur-Mails vorzubeugen: Klar, ein Tag ist immer gleich lang, nämlich 24 Stunden. In diesem Text betrachten wir den Tag aber als Gegenspieler zur Nacht und da hat er heute nun einmal seine größtmögliche Dominanz und grüßt vom Gipfel der Helligkeit - zumindest auf der Nordhalbkugel.


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Aber wie lang ist denn nun der längste Tag des Jahres? Das hängt ganz davon ab, wo man sich befindet. Je weiter man sich nach Norden begibt, desto länger bleibt es hell, umgekehrt macht die Nacht umso mehr Boden gut, je weiter man sich im Süden befindet. Tja, und wenn man soweit nach Norden vorrückt, dass man über den Polarkreis (etwa bei 66,5° N) stolpert, geht die Sonne wie im gesamten Sommerhalbjahr überhaupt nicht mehr unter. Grund hierfür ist die sogenannte Schiefe der Ekliptik, also der Versatz der Erdachse zur Bahn der Erde um die Sonne von rund 23,5 °.

Doch zurück in heimische Gefilde, zurück nach Deutschland. Hier bewegt sich die Tageslänge heute grob zwischen 17 Stunden und 19 Minuten in Flensburg (Sonnenaufgang um 4:44, Sonnenuntergang um 22:03) und 15 Stunden und 57 Minuten in Oberstdorf (Sonnenaufgang um 5:21, Sonnenuntergang um 21:19). Sicherlich wünscht sich der ein oder andere, dass die heutige Tageslänge gleichbedeutend mit der Sonnenscheindauer wäre. Dem macht das Wetter allerdings einen gehörigen Strich durch die Rechnung - zumindest teilweise.

Denn während der Ausläufer eines Tiefs bei Island von Schleswig-Holstein bis Sachsen viel Gewölk im Gepäck hat, versorgt ein Tief in höheren Luftschichten über Südosteuropa weite Teile Bayerns mit viel "Grau" am Himmel. Aber auch sonst versuchen im Tagesverlauf einige Quellwolken der Sonne ihren Platz am Himmel streitig zu machen, was ihnen mal mehr, mal weniger gelingt. Im Laufe des Abends geben sich die Wolken dann aber vor allem in der Westhälfte des Landes doch mehr und mehr geschlagen. Besonders dort stehen die Chancen also nicht schlecht, noch ein paar Sonnenstunden mehr einzuheimsen. Lang genug ist der Tag ja.



© Deutscher Wetterdienst

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