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01. April 2013 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann

Was uns im April alles blühen kann ...

Frühlingsboten
Frühlingsboten


In der Hoffnung, dass es so langsam milder wird, kann man wohl mit
dem großen Blühen in der Natur rechnen.

Und was kann uns meteorologisch alles blühen ?

Nach dem doch etwas zu kalten März mit den verbreitet negativen
Temperaturabweichungen insbesondere im Osten steigen wir gleich mal
mit den Höchsttemperaturen ein.

Abgesehen von Helgoland und einigen Gipfellagen hatten wir in der
Vergangenheit im April schon überall 20 Grad erreicht. Erste
Sommertage mit Höchstwerten über 25 Grad sind, wenn auch erst in der
zweiten Monatshälfte, vielerorts die Regel.
Und heiße Tage mit über 30 Grad haben immerhin gut 20% aller
Stationen im Messnetz des Wetterdienstes auch schon gehabt. Mancher
hat vielleicht die Rekorde vom 28. April 2012 noch im Gedächtnis. Da
wurde es z.B. in Bad Mergentheim 32,9 Grad heiß. Ein Wert, den wir im
April in Deutschland bis dahin nicht erreicht hatten.
Aber auch Eistage mit Höchstwerten unter null Grad hat es bis Mitte
April an 40% der Stationen schon gegeben.

Nachtfrost im April ist nichts Besonderes und wurde sogar Mitte April
auf Helgoland gemessen. Immerhin 20% aller Stationen haben es auch
schon auf Tiefstwerte unter -10 Grad gebracht. In mittleren Lagen war
es in Harzgerode mit -15,3 Grad am 13. April 1886, in tiefen Lagen in
Cottbus mit -14,2 Grad am 5. April 1929 am kältesten. Von derlei
Rekorden sind wir noch weit, weit entfernt.

Niederschläge fielen als höchste Monatsmenge mit 553 mm auf der
Zugspitze.
In den Niederungen lagen die maximalen Monatsmengen bei bis zu 250 %
des Monatsmittels. Es liegt im Süden und den Mittelgebirgslagen um 80
mm, in der Norddeutschen Tiefebene und im Osten um 50 mm.
Den bislang trockensten April haben wir 2007 genossen. In diesem Jahr
blieb es gebietsweise sogar vollständig niederschlagfrei.
Während Schneefall bei Aprilwetter durchaus normal ist, ist eine
Schneedecke im April nicht mehr alltäglich. Aber 20 cm und mehr hat
es immerhin schon an 30% unserer Stationen gegeben.
Diese Maxima wurden teils erst gegen Monatsende erreicht, und das an
Orten, wo es zur gleichen Zeit in einem anderen Jahr auch schon über
30 Grad gegeben hat.

Wir sehen also:
Der April, der macht halt was er will und wir müssen uns bis
Monatsende auf Winter- und Sommerwetter einrichten.

Und wer uns heute erzählt, dass es Mitte des Monats über 20 Grad warm
werden soll, der macht keine Wettervorhersage, sondern zitiert
lediglich Klimatabellen.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: Rainer Sturm

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