16. Januar 2013 | Dipl.-Met. Sabine Krüger
Schnee im Radarbild
Der Winter hat sich in Deutschland zurückgemeldet und im ganzen Land
hat sich eine Schneedecke gebildet. Zugegeben, sie ist mancherorts
nur 1 oder 2 Zentimeter dick, aber selbst auf Helgoland wurden heute
Morgen um 7 Uhr Schneeflecken gemeldet. Teilweise liegen sogar um 10
Zentimeter Schnee, und zwar nicht nur im Bergland - dort werden teils
natürlich noch größere Schneehöhen gemessen -, sondern in
Nürburg-Barweiler (12 Zentimeter), in Werl (11 Zentimeter), in
Düsseldorf, Saarbrücken, Rostock-Warnemünde, Görlitz und Mühlacker
(jeweils 10 Zentimeter).
Worauf heute an dieser Stelle eingegangen werden soll, ist aber
eigentlich nicht das Winterwetter, sondern die Problematik des
Schnees im Radarbild. Das Radar ist eines der wichtigsten
meteorologischen Hilfsmittel zur Erkennung von Niederschlagsgebieten
und wurde bereits in einem Thema des Tages vor ein paar Monaten
ausführlich erklärt. Daher ist hier im Folgenden die Funktionsweise
nur in Kurzform dargestellt: Vom Radargerät wird eine
elektromagnetische Welle ausgestrahlt, die in der Atmosphäre auf
Wassertröpfchen und Eispartikel trifft und von diesen teils
reflektiert wird. Diese reflektierte Welle wird vom Radargerät
empfangen und mit Hilfe der Zeitdifferenz zwischen ausgestrahlter und
empfangener Welle wird auf die Entfernung des reflektierenden
Teilchens zum Radarstandort geschlossen. Wie stark das empfangene,
reflektierte Signal ist, hängt von der Größe, der Anzahl und der
Beschaffenheit der Niederschlagsteilchen ab. Dabei verhalten sich
Regentropfen und Schnee anders. Viele kleine Tropfen sowie große
Tropfen reflektieren die elektromagnetische Welle gut und am Radar
kommt ein starkes Signal an. Je kräftiger die Niederschläge also
sind, umso stärker ist das Signal, das vom Radar empfangen wird.
Anders ist es bei Schnee. Dieser kann aufgrund seiner Beschaffenheit
die Radarstrahlen nicht so gut reflektieren, so dass das Signal, das
am Radar ankommt, schwächer ist als bei vergleichbaren
Regenintensitäten. Schneefall lässt sich im Radar daher deutlich
schlechter erkennen als Regen und es gibt Gebiete mit leichtem
Schneefall, die im Radar nicht zu erkennen sind. Dies ist auch bei
der beigefügten Abbildung zu erkennen:
Die magentafarbenen Sterne sind
hierbei das Symbol für Schnee, die auch außerhalb der flächigen,
meist grünlichen und daher schwachen Radarechos zu finden sind.
Wenn man also bei winterlichem Wetter auf das Radarbild schaut,
sollte man Folgendes im Hinterkopf haben: Schneefall ist möglich,
obwohl die Radarsignale dies nicht anzeigen!
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
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