06. Oktober 2012 | Dipl.-Met. Dorothea Paetzold
Die Windmessung
In den diesen Tagen spielt der Wind wieder eine bedeutende Rolle.
Aber wie wird er eigentlich gemessen?
Auf freien Flächen, besonders an Flugplätzen und dort, wo
Drachenflieger Start- oder Landeplätze haben, sieht man sie: die
Windsäcke. Traditionell sind sie in 3 rote und 2 weiße Ringe
unterteilt. So kann man auf einen Blick die Windgeschwindigkeit
erkennen. 1 Ring entspricht etwa einer Windstärke. Flattert der Sack
waagerecht im Wind, herrscht mindestens Windstärke 5 vor, bei
Windstärke 2 knickt er bereits nach dem ersten weißen Ring ab.
Gleichzeitig kann ein geschultes Auge an der Ausrichtung des Sacks
auch die Windrichtung abschätzen. Die Angaben der Windstärke richten
sich nach der Beaufort- Skala. Beaufort 9 bzw. Windstärke 9 steht
beispielsweise für Sturm.
Für viele Bereiche reichen diese ungefähren Angaben aus.
Genaue Daten hingegen bekommt man jedoch nur durch besondere
Messgeräte, wie z. B. Anemometer. Im Deutschen Wetterdienst wird ein
Schalenkreuzanemometer eingesetzt. Das besteht aus einem Stern von
Hohlschalen, die einem Eiskugellöffel ähneln. Streicht der Wind durch
diese Schalen, setzt sich der Stern in Rotation. Durch die
Rotationsgeschwindigkeit wird die Windgeschwindigkeit bestimmt.
Derzeit sind übrigens 3 Maßeinheiten für die Windgeschwindigkeit
gebräuchlich:
"Meter pro Sekunde" und "Kilometer pro Stunde" sind landläufig
bekannt. In der Seefahrt und in der Luftfahrt verwendet man den
Begriff "Knoten". Der bedeutet "Seemeile oder nautische Meile pro
Stunde".
Wer die Zusammenhänge der einzelnen Windgeschwindigkeiten genau
wissen möchte, kann auf dwd.de ->Wetterlexikon->Beaufort-Skala
nachschauen.
Dem Anemometer ist eine Windfahne beigefügt, aus der sich auch die
Windrichtung bestimmen lässt. Die Windrichtung ist die Richtung, aus
der der Wind weht. Die Richtungsangabe bezieht sich auf die Windrose,
die auf der angegebenen Abbildung ebenso zu sehen ist. Südwind weht
demnach aus 180 Grad, Ostwind aus 90 Grad.
(S. auch nebenstehende Abbildung)
Die Windmessung erfolgt nach Möglichkeit auf einer freien Fläche
fernab von größeren Hindernissen und zumeist in 10 Meter Höhe. Würde
man -ähnlich wie die Temperatur- in 2 Meter Höhe messen, könnte der
Wind zu stark von lokalen Effekten beeinflusst sein. Bedenken wir
doch den Wind, den wir als Fußgänger oft in Häuserschluchten spüren!
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
Themenarchiv:
15.12. - Was tun an grauen Tagen?
14.12. - Von Meteoren, Hochnebel, Inversionen und optimaler Himmelssicht
13.12. - Novembergrau oder Dezembergrau?
12.12. - Extreme Dezember: 2010 und 2015 im Vergleich
11.12. - Hoch ELLINOR bringt graue Tristesse
10.12. - Ein erster Griff in die Spekulatiuskiste
09.12. - Die heiße Kugel
08.12. - Vom Winter keine Spur!
07.12. - Ein Sonntag mit Film und Fernsehen
06.12. - Jahresrückblick 2025 | Teil 2
05.12. - Jahresrückblick 2025 | Teil 1
04.12. - Tiefdruckeinfluss über dem östlichen Mittelmeer
03.12. - Deutschlandwetter im Herbst 2025
02.12. - Deutschlandwetter im November 2025
01.12. - Nebel im Winterhalbjahr
30.11. - Milder Winterstart
29.11. - Die atlantische Hurrikansaison 2025 - Ein Rückblick
28.11. - Glatteisgefahr im Südosten Deutschlands
27.11. - Wenn natürlich nicht mehr ausreicht: Die Kunstschneeproduktion
25.11. - In Gummistiefeln durch das Winterwetter
24.11. - Vor 20 Jahren: Das Münsterländer Schneechaos
23.11. - Erste Glatteislage der Saison
22.11. - Die Kugel der Mitte
21.11. - Lesen bildet
20.11. - Eisige Nächte am Wochenende
19.11. - Wenn es so kräftig regnet, dass es schneit: Die Niederschlagsabkühlung!
18.11. - Wintereinbruch – oder doch nur spätherbstliches „Geflöckel“?





