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21. Dezember 2013 | Dipl.-Met. Dorothea Paetzold

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind

In den aktuellen Wetterberichten ist derzeit wieder der Wind ein
Thema. Besonders in Norddeutschland gibt es bereits starke bis
stürmische Böen, auf den Kuppen der Mittelgebirge zum Teil sogar
Orkanböen. Nach einer etwas "ruhigeren" Phase am Montag folgt bereits
in der Nacht zum Dienstag die Annäherung eines weiteren Sturmtiefs,
das dann für sehr windige Weihnachtsfeiertage sorgt.

Was ist Wind eigentlich? Ein Luftbewegung - na klar, aber warum weht
er mal mehr, mal weniger, mal sogar gar nicht?


Wind entsteht dort, wo unterschiedliche Luftmassen einander nahe
rücken. Wind ist nämlich eine Ausgleichsbewegung, und die wiederum
kann vielfältige Ursachen haben. Zwei Faktoren spielen dabei jedoch
eine wesentliche Rolle: der Luftdruck und die Temperatur - und beide
stehen zudem noch miteinander in Verbindung.

Der Luftdruck ist - physikalisch gesehen - ja nichts anderes als das
Gewicht der Luft pro Flächeneinheit. Nun ist dieses Gewicht nicht um
den gesamten Erdball herum gleichmäßig verteilt, sondern es gibt
Unterschiede oft schon auf wenige Kilometer Distanz. Die Natur will
auch diese wieder ausgleichen - mit Wind. Der Wind bläst dann umso
stärker, je größer die Druckunterschiede sind.
Sie können das auch gut an Ihrer heimischen Wetterstation ablesen.
Sobald starker Druckfall einsetzt, sich also das Gewicht der Luft
rasch ändert, werden Sie auffrischenden Wind registrieren. Auf der
Wetterkarte erkennen Sie dieses Phänomen an der dichten Drängung der
Isobaren. .

Luftdruck und Wind
Luftdruck und Wind


Beim Aufeinandertreffen unterschiedlich temperierter Luftmassen sorgt
Wind für Durchmischung. Wenn beispielsweise kalte Luft auf warme
trifft, also eine Kaltfront heranrückt, frischt der Wind oft deutlich
auf. Je markanter die Temperaturdifferenzen sind, umso stärker sind
die Windböen.

Zu diesen eher großräumigen Luftbewegungen kommen noch eine Reihe
kleinerer hinzu, die man auf keiner Wetterkarte direkt sehen kann,
beispielsweise Turbulenzen, die beim Umströmen von Hindernissen
entstehen (denken Sie an Häuserschluchten!) oder auch Tornados, oder
- ganz klein - Staubteufel.

Es gibt aber nicht nur diese für uns Menschen direkt spürbaren
Windsysteme. Durch die Erdrotation und durch die unterschiedliche
Temperaturverteilung auf der Erde entstehen globale Zirkulationen.
Dazu gehören die Passatwinde, die in den niederen Breiten
vorherrschen, die Westwinddrift in den gemäßigten Breiten und die
polaren Winde.

Weitere Infos finden Sie in unserem Wetterlexikon http://www.dwd.de/lexikon




© Deutscher Wetterdienst

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