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16. Dezember 2016 | Dipl.-Met. Robert Hausen

Hochnebel

Hochnebel

Datum 16.12.2016

In den Wetterberichten kommt man dieser Tage an einem Begriff nicht vorbei: am "Hochnebel". Doch was ist Hochnebel eigentlich und wie entsteht er?

Im vorangegangenen Thema des Tages (15.12.2016) wurden allgemein die Wolken und ihre Klassifikation je nach Entstehung und Erscheinungsform näher betrachtet. Der Hochnebel stellt nun eine besondere Art der tiefen Schichtbewölkung dar. Der genaue Fachterminus der Wolkenart lautet: "Stratus nebulosus". Die Übersetzung des aus dem Lateinischen stammenden Begriffs, ist suggestiv: "Stratus" steht für die Schichtwolke ("ausbreiten", "eine Schicht bedeckend"), "nebulosus" für die "nebelartige" Erscheinungsform. Letztlich bezeichnet Hochnebel also nichts anderes als eine gleichmäßige, tiefliegende Schichtbewölkung, die allerdings - im Gegensatz zum Nebel - nicht am Boden aufliegt. Er besteht aus feinsten Wassertröpfchen (Größe etwa 0,01 mm), die teilweise auch als Sprühregen oder Schneegriesel ausfallen können.


Auf dem Fichtelberg (1213m ü. NN) im Erzgebirge über dem Hochnebel beste Fernsicht. Sonntag etwas Neuschnee
Auf dem Fichtelberg (1213m ü. NN) im Erzgebirge über dem Hochnebel beste Fernsicht. Sonntag etwas Neuschnee


Dementsprechend liegen die bodennahen Sichtweiten bei mehr als einem Kilometer (siehe Definition Nebel), häufig aber im Dunstbereich unter acht Kilometern. In einigen Fällen kann die Sicht aber auch sehr gut sein (20 Kilometer und mehr), falls die Wolkenuntergrenze des Hochnebels hoch genug und bodennah eine trockene Luftmasse wetterbestimmend ist. Dann wandelt sich der "Stratus nebulosus" - insbesondere zum Nachmittag hin - häufig in eine "Stratocumulus"- Bewölkung (Mischform aus Schicht- und Quellbewölkung) um, das heißt an der Unterkante der Schichtbewölkung werden immer mehr Strukturen und mitunter auch kleine Lücken sichtbar. In den Wetterberichten ist dann gerne von "hochnebelartiger Bewölkung" die Rede.

Hochnebel kann auf verschiedene Art und Weise entstehen. Visuell am einfachsten vorstellbar ist der morgendliche Nebel, der im Tagesverlauf durch die Erwärmung der untersten Atmosphärenschicht (diffuse Strahlung trotz Bewölkung) und Windzunahme (Durchmischung) vom Boden abhebt und so bei gleichzeitiger Sichtbesserung in Hochnebel übergeht. Die gleichförmige Schichtbewölkung kann in der Höhe aber auch direkt durch Kondensation an einer sogenannten "Inversion" entstehen. Darunter versteht man eine Luftschicht, in der die Temperatur mit der Höhe zunimmt. Diese wirkt dann als "Sperrschicht" für aufsteigende Luftpakete. Die feuchte Luft bleibt demnach unterhalb der Inversion bis zu einer Umstellung der meist hochdruckdominierten Großwetterlage "gefangen", weshalb Hochnebellagen häufig auch sehr persistent sein können.

Das Thema Hochnebel wird uns auch in den kommenden Tagen weiter begleiten. Auch wenn in Nord- und Ostdeutschland zeitweilige schwache Störungen mal für "echte" tiefe Wolken und etwas Niederschlag sorgen (Achtung: Örtlich Glättegefahr durch gefrierenden Regen!), so bleibt doch im Großen und Ganzen tatsächlich Hochdruckeinfluss wetterbestimmend, der in der kalten Jahreszeit bei einer feuchten bodennahen Grundschicht, wenig Wind und höhenwärmeren Temperaturen (Stichwort: "Inversion") vielfach für Hochnebel verantwortlich ist.



© Deutscher Wetterdienst

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