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16. Februar 2019 | Dipl.-Met. Jacqueline Kernn

Schneeblindheit und Hautkrebs - die Schattenseite der Sonne im Schnee

Schneeblindheit und Hautkrebs - die Schattenseite der Sonne im Schnee

Datum 16.02.2019

Hoch DORIT beschert uns derzeit viel Sonne. Vor allem beim Wintersport besteht jedoch gerade jetzt eine erhöhte Gefahr für irreparable Schäden an Augen und Haut. Wir erklären, warum Sonnenschutz auch im Winter wichtig ist.

Besonders im Winter, wenn es längere Zeit trüb und grau war, freuen sich viele wieder auf sonnigere Tage. Diese stehen uns jetzt bevor, denn Hoch DORIT hält Störungen von Deutschland fern. Da die Sonne allmählich wieder höher und auch länger am Himmel steht, steigt durch die größere Menge an UV-Strahlung aber auch die Gefahr von Sonnenbrand und Schneeblindheit. Daher ist Sonnenschutz vor allem für die Augen aber auch für die Haut an Armen und im Gesicht auch im Winter wichtig.


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UV-Strahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, die an der Erdoberfläche nur wenige Prozent der gesamten solaren Strahlung ausmacht. Ihr Wellenlängenbereich ist kürzer als der des sichtbaren Lichtes. Da die einzelnen Elementarteilchen der UV-Strahlung (Photonen) über eine sehr hohe Energie verfügen, können sie teilweise tief in biologische Systeme (wie z.B. die menschliche Haut) eindringen und Molekülverbindungen irreversibel zerstören. Damit haben sie einen großen Einfluss auf das Leben. Beispielsweise wird die UV-Strahlung als Auslöser für verschiedene Hautkrebsarten angesehen.

Die UV-Strahlung wird auf Basis der Ozonabsorption in drei Teilbereiche aufgegliedert: UV-A Strahlung im Wellenlängenbereich von 315 bis 380 Nanometer, UV-B Strahlung im Bereich zwischen 280 bis 315 Nanometer und UV-C Strahlung zwischen 100 und 280 Nanometer. Das atmosphärische Ozon hindert die UV-A Strahlung nur wenig daran, die Erdoberfläche zu erreichen. Hingegen wird die UV-C Strahlung auf dem Weg durch die Atmosphäre fast komplett aus der Luft herausgefiltert. Die Menge an UV-B Strahlung am Boden hängt stark von der Ozonkonzentration sowie der Dicke der Ozonschicht ab.

Als Maß für die UV-Strahlung dient der sogenannte UV-Index. Er wird üblicherweise als Bestrahlungsstärke (Watt pro Quadratmeter) auf einem horizontal orientierten Empfänger angegeben. Neben dem Ozon beeinflussen auch weitere Bestandteile der Atmosphäre, wie beispielsweise Aerosole (Schwebeteilchen in der Atmosphäre) und Wolken (Wassertröpfchen) die Menge an UV-Strahlung am Boden. Auch astronomische Bedingungen wie der Sonnenstand, der orografische Standort oder auch die Bodenbeschaffenheit in Form der Albedo (Rückstrahlvermögen der solaren Strahlung) spielen eine große Rolle.

Beim Wintersport sorgt vor allem die Albedo für eine Verstärkung der UV-Strahlung. Der Schnee kann die Sonne sehr gut reflektieren und so dringt mehr Strahlung in die Haut und in die Augen. Bis zu einem gewissen Grad kann die Hornhaut im Auge UV-Strahlung absorbieren, bei längerer Einstrahlung kommt es aber zu verbrennungsähnlichen Erscheinungen. Die Augen fangen an zu tränen und sind empfindlich gegenüber Licht. Auch die Haut reagiert auf zu viel UV-Strahlung: Sie wird rot und wir bekommen Sonnenbrand. Bei häufiger ungeschützter Einstrahlung steigt das Hautkrebsrisiko.

Sollten Sie in den kommenden Tagen oder Wochen zum Wintersport in die Alpen oder in die Mittelgebirge fahren, werfen Sie doch einen Blick auf unsere UV-Index-Karten (www.dwd.de/DE/leistungen/gefahrenindizesuvi/gefahrenindexuvi.html). Aktuell liegt der Index im Alpenraum bei Stufe 3. Dies entspricht der mittleren UV-Gefährdung. In Anlehnung an die Empfehlung der WHO ist ein Schutz gegen Sonnenstrahlen bei Stufe 3 "sehr empfehlenswert".



© Deutscher Wetterdienst

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