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02. April 2021 | Meteorologe Denny Karran

Deutschlandwetter im März 2021

Deutschlandwetter im März 2021

Datum 02.04.2021

Ein kontrastreicher März, mit viel Sonnenschein und zu wenig Niederschlag

Im März 2021 befand sich Deutschland oftmals im Einflussbereich von Hochdruckgebieten. Nur zur Monatsmitte konnte sich vorübergehend eine Westströmung aufbauen, mit der mehrere Sturm- sowie größere Niederschlagsgebiete über die Bundesrepublik rauschten und sich anschließend mit auf Nord drehenden Winden verfrühtes „Aprilwetter“ einstellte. In der aus polaren Regionen eingeströmten Kaltluft kam es zu Graupelgewittern, sowie zu Schneefällen und Sturmböen. Zum Monatsende verabschiedete sich der erste meteorologische Frühlingsmonat mit frühsommerlicher Wärme. Im Ergebnis war es ein warmer, niederschlagsarmer und recht sonniger März. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

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Große Temperaturgegensätze - von Polarluftvorstößen zu Frühsommergefühlen

Der Temperaturdurchschnitt lag im März 2021 mit 4,6 Grad Celsius (°C) um 1,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 wurde exakt der vieljährige Mittelwert erreicht. Einen nachhaltigen Frühlingsdurchbruch gab es im März erst zum Monatsende. Wiederholt fuhren die Temperaturen Achterbahn. Polarluftvorstöße mit mäßigen Nachfrösten in der ersten und zum Ende der zweiten Dekade sowie frühsommerliche Wärme am Monatsausklang erteilten dem Lenzmonat einen wechselhaften Charakter. Am 19. wurde mit -13,1 °C der deutschlandweit tiefste Wert aus Oberstdorf übermittelt. Am höchsten stiegen die Temperaturen am 30. und 31. mit sommerlichen Werten um 25 Grad.


Zeitweise „Aprilwetter“ mit Schnee- und Graupelschauern, aber insgesamt zu trocken

Im März fiel mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 25 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 57 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus ebenfalls bei rund 25 Prozent. Tiefdruckgebiete brachten allenfalls ab der zweiten Monatsdekade bedeutenden Niederschlag. Anfänglicher Regen ging in polarer Kaltluft, aber teilweise in Schnee- und Graupelschauer über. Regional entluden sich sogar Gewitter. In Lagen oberhalb 500 m zeigte sich zudem nochmal der Winter. Teilweise erreichte die Neuschneedecke in den Mittelgebirgen sowie in den Alpen mehr als 20 cm. Sankt Blasien-Menzenschwand (Südschwarzwald) meldete am 11. mit 46,9 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Die höchste Monatssumme wurde in Ruhpolding-Seehaus (Chiemgauer Alpen) mit fast 190 l/m² beobachtet. Am trockensten blieb es im Lee des Harzes. Hier fielen kaum 15 l/m².

Ein sonniger erster Frühlingsmonat

Mit 144 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im März ihr Soll von 111 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 30 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung etwa 18 Stunden. Im Südwesten schien die Sonne mit bis zu 200 Stunden am häufigsten. Von der Lüneburger Heide bis zum Emsland war sie mit rund 100 Stunden seltener zu sehen.


Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland


Besonders warme Orte im März 2021*

1. Platz: Köln-Stammheim (Nordrhein-Westfalen) 7,6 °C -- Abweich. +1,2 Grad

2. Platz: Frankfurt (Main)-Westend (Hessen) 7,2 °C -- Abweich. +1,1 Grad

3. Platz: Duisburg-Baerl (Nordrhein-Westfalen) 7,2 °C -- Abweich. +1,0 Grad

Besonders kalte Orte im März 2021*

1. Platz: Carlsfeld (Sachsen) 0,4 °C -- Abweich. -1,2 Grad

2. Platz: Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen) 0,9 °C -- Abweich. -1,9 Grad

3. Platz: Neuhaus am Rennweg (Thüringen) 1,5 °C -- Abweich. -1,8 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im März 2021**

1. Platz: Ruhpolding-Seehaus (Bayern) 186,4 l/m² -- 109 Prozent

2. Platz: Marktschellenberg (Bayern) 180,2 l/m² -- 156 Prozent

3. Platz: Anger-Stoißberg (Bayern) 174,1 l/m² -- 125 Prozent

Besonders trockene Orte im März 2021**

1. Platz: Geiselhöring (Bayern) 11,8 l/m² -- 27 Prozent

2. Platz: Bernburg /Saale (Sachsen-Anhalt) 12,7 l/m² -- 39 Prozent

3. Platz: Oranienbaum (Sachsen-Anhalt) 13,0 l/m² -- 31 Prozent

Besonders sonnenscheinreiche Orte im März 2021**

1. Platz: Konstanz (Baden-Württemberg) 199 Stunden -- 159 Prozent

2. Platz: Friedrichshafen-Unterraderach (Baden-Württemberg) 197 Stunden -- 150 Prozent

3. Platz: Alzey (Rheinland-Pfalz) 191 Stunden -- 160 Prozent

Besonders sonnenscheinarme Orte im März 2021**

1. Platz: Wittmundhafen (Niedersachsen) 98 Stunden -- 94 Prozent

2. Platz: Glücksburg-Meierwik (Schleswig-Holstein) 105 Stunden -- 111 Prozent

3. Platz: Emden (Niedersachsen) 108 Stunden -- 98 Prozent

oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt. * Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int. Referenzperiode 1961-1990). ** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int. Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis: Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter http://www.dwd.de/presse.



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