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15. Dezember 2013 | Dipl.-Met. Dorothea Paetzold

Kurze Bilanz der ersten Dezemberhälfte

Die Monatsmitte ist erreicht, da sei doch mal eine kurze Dezember-Bilanz gezogen.

Blick vom Brocken während einer Inversionswetterlage
Blick vom Brocken während einer Inversionswetterlage


Dass die Temperaturen bisher etwa 1 bis 2 Grad über dem langjährigen
Dezembermittel liegen, verwundert nicht, schließlich fehlten bisher
markante Kaltluftvorstöße. Die größten positiven Abweichungen zeigten
sich auf den Kuppen der Berge dank der Inversionswetterlage der
letzten Tage.

Die Niederschläge haben sich in den vergangenen Tagen ungleichmäßig
verteilt. In ganz Norddeutschland fiel bereits mehr als die Hälfte
der im Dezember üblichen Regenmengen (ca 50 bis 70 mm), in Hamburg
sogar bis 80%. Besonders niederschlagsarm waren dagegen bisher der
Süden und Südwesten Deutschlands mit nur 1 bis 4 mm Regen. Im
Monatsmittel werden in diesen Regionen 60 bis 80 mm registriert, auf
dem Feldberg/Schwarzwald sogar 190 mm.

Auch bei den Sonnenscheinstunden zeigen sich große Unterschiede.
Besonders in der Mitte und im Süden hielt sich in den letzten Tagen
der Nebel, andererseits gab es auch in diesen Bundesländern Regionen,
in denen für längere Zeit die Sonne zum Vorschein kam. Diese
sonnenscheinreichen Orte lagen durch ihre Position oft über der
Inversion und damit über der Nebelschicht. So wurden zwischen
Schwarzwald und Bodensee bis hin zum Allgäu mit 40 bis 90
Sonnenstunden der Dezember-Mittelwert bereits erreicht. Die
sonnenscheinreichsten Flecken im Dezember sind übrigens die
Bergkuppen. Die Zugspitze ist - was das anbelangt - einsamer
Spitzenreiter mit im Mittel 116 Sonnenstunden, gefolgt vom Feldberg
mit 86 Stunden.
In den Nebelgebieten und auch in einigen Küstenregionen zeigte sich
die Sonne bisher nur 4 bis 6 Stunden - nur etwa 5 bis 30% des
Mittelwertes.

In der kommenden Woche ändert sich nichts Grundlegendes. Es bleibt
mild, im Norden windig, hauptsächlich dort ab und zu mal Regen, im
Süden die gewohnte Sonne - Nebel - Mischung. In der 2. Wochenhälfte
regnet es dann auch im Süden - nur in den Gipfellagen kann es ab und
zu Flocken geben.




© Deutscher Wetterdienst

Bild: Klaus Adler, Bergwetterwarte Brocken