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Vorhersage

Bericht
Offenbach, Mittwoch, den 31.12.2025 | Dipl. Met. Lars Kirchhübel

Der Winter macht ernst und bringt vor allem dem Bergland ein dickes, weißes Winterkleid!

Nachdem über Weihnachten verbreitet trockenes und kaltes Wetter vorherrschend war, kommt nun der Winter richtig auf Touren und zeigt weitere Facetten.

Möglich macht dies eine recht stabile Hochdruckzone von Grönland über den Nordostatlantik bis nach Frankreich und die Iberische Halbinsel, in welche die Hochs JASMIN westlich von Island und KAREN über Irland das Zepter schwingen. Atlantische Tiefdruckgebiete mit milder Luft werden somit blockiert und müssen weiter nach Süden ausweichen. Gleichzeitig kann sich über Skandinavien ein Tiefdruckkomplex bilden, der wiederholt Randtiefs mit der nordwestlichen Strömung vom Nordmeer über die Nordsee nach Mitteleuropa schickt. Das Tief SANDRO über der westlichen Ostsee sorgt schließlich heute mit seinen Ausläufern für den Start in eine unbeständige und nasskalte Witterungsperiode. Dies kann aber noch als leichter Aufgalopp angesehen werden. Denn westlich von Norwegen wartet schon Tief TIZIAN in Lauerstellung. TIZIAN soll sich unter signifikanter Verstärkung bis Freitagabend über Norwegen hinweg ebenfalls in den Ostseeraum verlagern und dabei seine Tiefausläufer auch über Deutschland hinwegschieben.


Wetterkarte



Danach scheint die Wetterlage wie festgetackert. Ein Blick in das Ensemble des ECMWF, also einem Pool von zahlreichen Modellläufen mit leicht abweichenden Startbedingungen, zeigt bis Samstag fast ausschließlich das Wettermuster Nordwest zyklonal. Dies bedeutet, dass eine nordwestliche, von tiefem Luftdruck geprägte Strömung dominant bleibt. Ab Sonntag übernimmt dann die Wetterlage Trog Mitteleuropa die Hauptrolle im Ensemble, wobei nun aber auch die Unsicherheiten steigen. Eine Troglage bedeutet, dass über Mitteleuropa in größeren Höhen tiefer Luftdruck zu verzeichnen ist. Zunächst einmal bedeutet dies weiter eher einen nasskalten Wettercharakter. Allerdings schwächelt in der neuen Woche das Hoch über dem Nordostatlantik allmählich und schiebt sich Richtung Ostatlantik und Westeuropa, sodass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es doch wieder ein atlantisches Tief mit milderer Luft nach Mitteleuropa schafft.

Eine Flucht vor dem nasskalten Wetter hierzulande in den Mittelmeerraum ist aber nur bedingt sinnvoll. Zwar werden dort höhere Temperaturen erreicht, trocken bleibt es aber vielerorts nicht. Zeit- und gebietsweise soll es sogar ordentlich schütten. Mittelfristig sind die wohl sonnigsten Aussichten am Alpensüdrand möglich. Demnach würde sich Südtirol oder Norditalien anbieten.


Deutschland 2. bis 4. Tag


Zum Schluss noch ein kurzer Blick auf das Wetter zum Jahreswechsel. Um Mitternacht ist Deutschland zweigeteilt. Von der Nordsee und Schleswig-Holstein bis ins südliche Niedersachsen, dem Thüringer Wald und nach Sachsen soll es etwas regnen, im Bergland schneien. Von der Rhön, dem Thüringer Wald und dem Erzgebirge bis nach Südostbayern ist etwas Schnee möglich. Südwestlich einer Linie Niederrhein-Odenwald-Werdenfelser Land bleibt es weitgehend trocken. Einen freien Blick auf den Sternenhimmel wird es aber wohl nur von den Vogesen bis zum Werdenfelser Land geben. In der Südwesthälfte spielt auch der Wind kaum eine Rolle und weht meist nur schwach bis mäßig. Vor allem in höheren Lagen der Mittelgebirge sowie im Nordseeumfeld könnte der Start von Raketen durch einen in Böen starken bis stürmischen Wind aber gefährliche Auswirkungen haben. Auch sonst weht der Wind von der Nordsee bis in den Südosten spürbar und teils böig.

Damit wünschen ich auch im Namen meiner zahlreichen Medienkollegen des DWD allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.



Wetter- und Warnlage für Deutschland

am Mittwoch, 31.12.2025, 16:02 Uhr

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