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08. März 2024 | Dipl.-Met. Marcel Schmid

Was macht man eigentlich als Meteorologe?

Was macht man eigentlich als Meteorologe?

Datum 08.03.2024

"Was du bist Meteorologe? - wann sehe ich dich denn im Fernsehen?" Diese Frage dürften die meisten Meteorologen so oder so ähnlich schon gehört haben. Aber Meteorologen machen viel mehr, als nur das Wetter vor der Kamera zu präsentieren.

Eines vorweg, Meteorologe kann sich jeder nennen, denn es ist kein geschützter Begriff. Allerdings wird der Beruf des Meteorologen in einem umfangreichen Studium oder in einer FH-Ausbildung erlernt. Dabei sind vor allem die Mathematik und die Physik ein grundlegender Baustein des Studiums, denn die Meteorologie ist nichts anderes als die Physik der Atmosphäre. Vom FH-Diplom bis zum Doktortitel oder Professor kann also die ganze Bandbreite an wissenschaftlichem Wissenserwerb genutzt werden. Mitnichten sitzen Studenten in den Vorlesungen nur da, beobachten die Wolken und machen daraus eine Wettervorhersage. Dies ist sicherlich ein Teilbereich der Meteorologie, doch das Studium oder die Ausbildung ist viel komplexer. Dadurch gibt es durchaus auch einige Studienabbrecher nach kurzer Zeit. Aufgrund des komplexen Studiums, das im morgigen Thema des Tages umfangreicher vorgestellt wird, ergeben sich nach vollendetem Abschluss einige verschiedene Einsatzmöglichkeiten im Berufsleben.


Meteorologischer Arbeitsplatz in der Vorhersage- und Beratungszentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach am Main.
Meteorologischer Arbeitsplatz in der Vorhersage- und Beratungszentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach am Main.


Ein Bereich ist sicherlich der in der Öffentlichkeit als klassisch angesehene Weg vor die Kamera. Diesen Weg schlägt allerdings nur ein Bruchteil der Absolventen ein, oftmals sind die Moderatoren im TV und Radio sogar keine Meteorologen mit meteorologischem Hauptstudium. Einige Studenten bleiben nach Erwerb des Bachelors oder Masters noch an der Uni und promovieren, schlagen damit eine eher wissenschaftliche Laufbahn ein. Im wissenschaftlichen Bereich arbeitet mit Sicherheit ein großer Anteil an Meteorologen. Oftmals vertiefen sie sich in Projektarbeiten im Bereich der Klimatologie, der Modellierung, der Hydrologie, der Stadtplanung oder im Agrarbereich. Ein weiterer Arbeitsbereich ist in der Wind- und Solarenergie angesiedelt, um beispielsweise Berechnungen und Prognosen zu erstellen, wo es sich lohnen könnte einen Windpark oder eine Solaranlage zu errichten. Auch in der Versicherungsbranche finden sich Meteorologen, sowohl bei Rückversicherern, als auch bei Firmen, die zum Beispiel Niederschlags-, Wind- oder Hagelgutachten erstellen. Selbst bei großen Energiefirmen sitzen Meteorologen, denn Strom wird an der Börse gehandelt, und da ist es natürlich von großem Vorteil zu wissen, wie viel Strom durch Wind- und Solarenergie eingespeist werden kann. Auch in der Wettervorhersage für Autorennen oder andere Events werden Meteorologen benötigt.

Und dann ist da natürlich noch der Meteorologe, der bei einem privaten Wetterdienst oder, wie der Verfasser dieses Textes, beim Deutschen Wetterdienst arbeitet. Hier ist das Aufgabengebiet ebenfalls breit gefächert, konzentriert sich aber in der Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD auf das Wetter- und Warnmanagement, einige Projektarbeiten sowie Lehraufgaben. Des Weiteren ist die Flugmeteorologie ebenfalls noch ein wichtiger Themenbereich.

Durch das angesprochene umfangreiche Mathematik- und Physikstudium ergeben sich also sehr viele unterschiedliche Arbeitsfelder für Meteorologen. Daher denken Sie beim Smalltalk übers Wetter mit unbekannten Personen stets daran, dass Ihnen vielleicht ein Meteorologe mit wissenschaftlichem Abschluss gegenübersteht.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD

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