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15. März 2017 | Dipl.-Met. Christian Herold

März 2017 - Bisher sehr mild und etwas zu nass

März 2017 - Bisher sehr mild und etwas zu nass

Datum 15.03.2017

Die erste Märzhälfte ist vorbei. Daher ist es Zeit, eine kurze Zwischenbilanz zu ziehen: Häufige Westwetterlagen mit milder Meeresluft sorgten für einen etwas zu nassen und fast schon deutlich zu warmen März.

Die erste Märzhälfte ist vorbei. Daher ist es Zeit, eine kurze Zwischenbilanz zu ziehen. Bisher war der März mit einer Abweichung von etwa 2,3 Grad vom langjährigen Mittel schon deutlich zu warm. Vom Niederschlag her gestaltete sich die erste Märzhälfte etwas zu nass (etwa 110 % des sonst üblichen Niederschlags). Während es im Nordosten zu trocken aber sonnenscheinarm blieb, hat der Südwesten überdurchschnittlich viel Niederschlag abbekommen.


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Ursache für die milde und niederschlagsreiche Witterung war eine Westwetterlage, bei der Tiefdruckgebiete in schneller Abfolge vom Atlantik kommend über Skandinavien zogen und Deutschland mit ihren Ausläufern beeinflussten. Dabei wurde abwechselnd milde Subtropikluft und erwärmte polare Meeresluft herangeführt. So blieben größere Wintereinbrüche bis in tiefe Lagen aus. Nur in den Gipfellagen der Mittelgebirge und in den Alpen reichte es zeitweise für Schnee. Meist herrschte dort aber auch leichtes Tauwetter, sodass die Schneehöhe für die Jahreszeit ziemlich gering ist. Eine ausgeprägte Föhnlage zu Beginn des Monats war in den Alpen ein regelrechter "Schneefresser". Erst in den vergangenen Tagen setzte sich schwacher Hochdruckeinfluss durch, der am Wochenende zumindest im Osten Deutschlands kurzzeitig kontinentale Kaltluft herangeführt hat. Für mehr als leichte bis mäßige Nachtfröste hat diese aber nicht gereicht, da es auch in Osteuropa und Sibirien für die Jahreszeit teilweise sogar deutlich zu warm war.

Da im März im Norden und in Sibirien häufig noch Kaltluft liegt, sich im Süden aber das Land durch den schon relativ hohen Sonnenstand erwärmt hat, sind im März ziemlich Extreme in den Temperaturen möglich. Diese blieben in diesem März jedoch bisher aus. Wie extrem sich das Wetter im März in beide Richtungen entwickeln kann, zeigen die aufeinanderfolgenden Jahre 2013 und 2014. Im äußerst strengen Märzwinter 2013 sorgte der kontinuierliche Zustrom sibirischer Kaltluft für eine Temperaturabweichung von -3,1 Grad. Dauerfrost, teilweise strenge Nachtfröste bis unter -20 Grad und Schneefälle waren an der Tagesordnung. Teilweise konnte sich auch im Flachland bis Ende des Monats eine geschlossene Schneedecke halten. Dass es auch anders geht zeigte dann der März 2014. Hochdrucklagen mit Zufuhr subtropischer Luftmassen sorgten oftmals für Höchstwerte von verbreitet über 20 Grad. Auch nachts blieb es meist frostfrei. Richtige Kaltlufteinbrüche blieben aus, sodass dieser März um 3,5 Grad zu warm ausfiel.

An diese Temperaturen werden wir in den nächsten Tagen wohl nicht heran kommen. Denn nach der Hochdrucklage setzt sich wieder die Westwetterlage mit kurzen Wechseln zwischen subtropischer Luft und erwärmter Polarluft durch. So bleibt es in den nächsten Tagen feucht mit Temperaturen auf einem für die Jahreszeit etwas zu warmen Niveau. Wie lange diese Westwetterlage in der neuen Woche noch anhält, ist noch unsicher. Dass der März in diesem Jahr nochmal zu kalt ausfällt, ist allerdings äußerst unwahrscheinlich.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: Bernd Hussing