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20. Februar 2017 | Dipl.-Met. Sabine Krüger

Hilfsmittel für die Wettervorhersage - die meteorologischen Basisfelder

Hilfsmittel für die Wettervorhersage - die meteorologischen Basisfelder

Datum 20.02.2017

Für die Erstellung eines Wetterberichtes werden das aktuelle Wetter und viele Modellergebnisse betrachtet. Die grundsätzlichen Strukturen und der allgemeine Wetterablauf können anhand der sogenannten "Basisfelder" beschrieben werden.

Wie entsteht ein Wetterbericht und vor allem welche Hilfsmittel stehen den Meteorologen dafür zur Verfügung?

In der heutigen Zeit ist das Hilfsmittel Nummer eins natürlich der Computer. Hier gibt es spezielle Darstellungsmöglichkeiten, um zum einen die aktuellen Wetterverhältnisse in Form von Bodenstationsmeldungen, Radiosondendaten sowie Satelliten- und Radarbildern darzustellen. Aus diesen Daten kann unter anderem auf die weitere Entwicklung im kurzfristigen Vorhersagezeitraum, also in den nächsten Stunden, geschlossen werden. Mit Hilfe von Satellitenbildern und deren zeitlicher Entwicklung lässt sich z. B. eine Aussage über die Zugrichtung und Zuggeschwindigkeit von Wolken treffen, anhand der Verlagerung von Radarechos kann man auf die Verlagerung der Niederschlagsgebiete schließen.


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Zum anderen können selbstverständlich auch die Ergebnisse der Wettermodelle visualisiert werden. Die Modellergebnisse sind sehr vielfältig und reichen von den sogenannten Basisfeldern bis hin zu Vorhersagen für die Lufttemperatur in zwei Meter Höhe, Niederschlagsmengen für verschiedenste Zeiträume und die Windgeschwindigkeit. Diese kurze Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Je nach Modell kann damit mehr oder weniger lang in die Zukunft geschaut werden. Hochaufgelöste, regional begrenzte Modelle decken dabei meist einen Zeitraum von 1 bis 3 Tagen ab, mit Globalmodellen kann man bis zu 10 Tage nach vorn blicken.

Das heutige Thema des Tages soll sich mit den Basisfeldern beschäftigen, denn mit Hilfe der Basisfelder können die Grundstrukturen des Wetterverlaufs sehr gut beschrieben werden. Zu den Basisfeldern, die in der Abbildung beispielhaft dargestellt sind, gehören die Strömungsverhältnisse in einem Druckniveau von 500 hPa (ca. 5 km Höhe), natürlich die Druckverhältnisse am Boden, die Temperaturverteilung in 850 hPa (etwa 1,5 km Höhe) und die relative Feuchte in 700 hPa (ca. 3 km Höhe).

Am bekanntesten und anschaulichsten der vier genannten Basisfelder ist sicher die Darstellung der Bodendruckverhältnisse. Die sogenannte Bodenwetterkarte (Abb. oben rechts) zeigt die Verteilung von Hoch- und Tiefdruckgebieten im Meeresspiegelniveau. Das Wetter wird aber nicht nur von den Druckverhältnissen am Boden bestimmt. Entscheidend für den Wetterablauf sind auch die großräumigen Strömungsverhältnisse, die in höheren Atmosphärenschichten (etwa 5 km, in der Abb. oben links) herrschen und Einfluss auf die Verlagerung und Ausprägung der Bodendruckgebilde, also der Hochs und Tiefs, haben. Des Weiteren möchte man eine Aussage über die Luftmasse treffen können. Das ist anhand der Temperatur in 850 hPa möglich, die in der Abbildung unten links dargestellt ist. In diesem Druckniveau ist die Temperatur unabhängig vom Tagesgang und somit kann zwischen kälteren und wärmeren Luftmassen unterschieden werden. Ein weiterer wichtiger Parameter ist die relative Feuchte, wie sie in der Abbildung unten rechts zu sehen ist. Die grünen Flächen zeigen dabei Gebiete mit einer relativen Feuchte über 60 %. Die Feuchte wird häufig in einer Höhe von etwa 3 km betrachtet und lässt Schlüsse auf die Bewölkungsverhältnisse und damit auch auf Niederschlagsgebiete zu.

Zur Erstellung eines Wetterberichtes verschaffen sich Meteorologen also mit Hilfe der Basisfelder zunächst einen Überblick über die grundsätzlichen Strukturen und den allgemeinen Wetterablauf im Vorhersagezeitraum. Nachfolgend fließen sowohl weitere Modellergebnisse, insbesondere auch der höheraufgelösten Regionalmodelle, als auch Kenntnisse regionaler Besonderheiten und nicht zuletzt die Erfahrung des Meteorologen in die Vorhersage und die Erstellung eines Wetterberichtes ein.



© Deutscher Wetterdienst

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