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11. November 2016 | Dipl.-Met. Martin Jonas

"Supermond"

"Supermond"

Datum 11.11.2016

Während des bevorstehenden Vollmonds am 14.11. ist die Entfernung Mond - Erde besonders gering. Einige Fakten dazu sowie einen Blick auf das "Mondbeobachtungswetter" finden Sie im heutigen Thema des Tages.

Schon seit einiger Zeit nimmt in den Medien die oft als "Supermond" bezeichnete Vollmondphase am 14.11. dieses Jahres, also am bevorstehenden Montag, einen breiten Raum ein. Die Faszination dieser Vollmondphase liegt darin begründet, dass der Mond auf seiner Bahn um die Erde dieser besonders nahe kommt. Genauer gesagt steht der Mond im sogenannten Perigäum seiner Bahn und hat damit üblicherweise einen Abstand von etwa 357.000 Kilometern zur Erde.



Am kommenden Montag sind sich Erde und Mond sogar noch etwa 1000 Kilometer näher. Dies liegt daran, dass die Mondbahn im Schwerefeld der Sonne bzw.im Schwerefeldsystem Sonne-Erde permanenten Veränderungen unterworfen ist, was beim aktuellen Mondumlauf für eine besonders geringe Distanz sorgt. Wie selten dies vorkommt, sieht man auch daran, dass es noch eine ganze Weile dauert, bis der Mond der Erde erneut so nahe kommt wie dieser Tage. Erst am 25.11.2034 ist es wieder soweit. Durch die geringe Entfernung zur Erde wirkt der Mond größer als sonst, woraus sich auch die zwar populäre, aber nicht wissenschaftliche Bezeichnung "Supermond" ableitet.

Doch trotz der seltenen Konstellation könnte ein geübter Querulant natürlich ein Haar in der Suppe finden. Da wäre zum einen die Tatsache, dass der Zeitpunkt des Vollmonds und der Zeitpunkt der geringsten Entfernung Erde-Mond um 2 Stunden zeitversetzt auftreten. Und man könnte sich darüber ärgern, dass der Vollmond, also genau der Bahnpunkt, an dem der Mond exakt auf der sonnenabgewandten Seite der Erde steht, in Deutschland gar nicht sichtbar ist.

Allerdings werden diese Details dem Beobachter mit bloßem Auge kaum auffallen. So wird der Mond, wenn er morgens untergeht, ebenso als Vollmond wahrgenommen wie am Nachmittag, wenn er wieder aufgeht. Wobei die genauen Auf- und Untergangszeiten von Ort zu Ort leicht differieren.

Womit wir bei der meteorologischen Fragestellung wären: Wo kann man das Spektakel denn nun am besten verfolgen? Für den untergehenden Mond am Morgen zeichnen sich im Norden und in der Mitte Deutschlands die besten Bedingungen ab. Hier sollte es verbreitet wolkenlos sein. Ein großes Fragezeichen muss man allerdings in Bezug auf den Nebel machen. Dichte Nebelfelder könnten in den genannten Gebieten die Mondbeobachtung verhindern. Im Süden wird es ausgangs der Nacht zumindest gebietsweise wolkig sein. Wer dort Glück hat, der kann den Mond durch hohe Schleierwolken sehen. Wer Pech hat, dem verdecken dichte und tiefe Wolken die Sicht.

Und wie sieht es am späten Nachmittag und Abend aus, wenn der Mond wieder aufgegangen ist? Dann können die Mondbeobachter vom Nordosten bis in den Süden mit recht guten Bedingungen rechnen, wolkenlos sollte es sein, oder es ziehen nur ein paar dünne hohe Wolken durch. Dazu gilt, dass sich noch kein Nebel gebildet haben sollte, allenfalls etwas trübe kann es schon sein. Dem gegenüber zeigt sich dann der Nordwesten unter dichten Wolken. Hier ist aber noch nicht ganz klar, wie weit diese Wolken schon ins Land gezogen sein werden. Mit etwas Glück kann man auch an der Weser noch das Fernglas oder Teleskop auspacken. Wenn es dagegen schlecht läuft, fällt die Mondbeobachtung von der Ems bis in den Westen Mecklenburgs aus, und wenn es ganz schlecht läuft, fällt sie sogar ins Wasser.



© Deutscher Wetterdienst

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