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03. August 2016 | Dipl.-Met. Simon Trippler

(K)ein Lichtblick

(K)ein Lichtblick

Datum 03.08.2016

Kommt endlich mal ein stabiles Hochruckgebiet, dass uns tagelang Sonnenschein bei badetauglichen Temperaturen beschert oder macht der Sommer einfach so weiter wie bisher?

Häufig erreichen uns Meteorologen in diesem Sommer Anfragen, wann denn nun endlich ein stabiles Hoch mehrere Tage hintereinander sommerliches Wetter mit viel Sonnenschein und badetauglichen Temperaturen bringt. Zudem soll es nicht schwül sein und irgendwelche Gewitter oder sogar Unwetter dürfen auch nicht stören. Ein bisschen Hoffnung dafür besteht tatsächlich, allerdings scheint die kommende Hochdruckphase wieder einmal nicht allzu lange durchzuhalten.

So hat sich in diesem Sommer bisher ein steter Wechsel von wenigen Tagen mit Hochdruckeinfluss mit mehreren Tagen mit kräftigen Schauern und Gewittern oder schauerartigem Regen eingestellt. War es dabei zunächst zumindest ein oder zwei Tage lang noch recht sonnig und zum Teil sehr warm bis heiß, folgte prompt mit den aufkommenden Wolken, Schauern und Gewittern die Abkühlung. Willkommen im durchschnittlichen mitteleuropäischen Sommer!



Nicht zuletzt scheint sich dadurch die Siebenschläferregel zu bewahrheiten, die ja Anfang Juli wechselhaftes Wetter für sieben Wochen "ankündigte" (siehe dazu auch das Thema des Tages vom 30. Juli 2016). Demnach würde sich dieses Wetter auch im August fortsetzen.

Das aktuelle Wetter lässt sich bis zum Freitag in die oben beschriebene wechselhafte Phase mit Niederschlägen einordnen, mit Ausnahme der Gebiete etwa südlich einer Linie Karlsruhe - Regensburg. Dort ist es am heutigen Mittwoch und teils auch noch am Donnerstag vielfach heiter und mit Höchsttemperaturen bis fast 30 Grad sehr warm bzw. heiß, bevor teils kräftige Schauer und Gewitter samt anschließender Abkühlung in diesen Gebieten "zuschlagen". Wahrscheinlich münden Schauer und Gewitter sogar in einer Dauerregenlage im Süden und Südosten.

Diesem ersten kleinen "Lichtblick" für den Süden Deutschlands folgt ab dem Wochenende dann ein zweiter, etwas größerer für das ganze Land. Ein Ableger eines Azorenhochs macht sich auf den Weg zu uns und verspricht ein paar weitgehend trockene Tage mit zunehmendem Sonnenschein und Temperaturen, die ab Sonntag meist bei 25 bis 30 Grad liegen.


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So kann man sich bereits am Samstag über 6 bis 10 Stunden Sonnenschein freuen (im Süden mehr als im Norden; siehe dazu die Grafik zur Sonnenscheindauer), allerdings sind auch noch letzte Schauer und Gewitter unterwegs. Am Sonntag gibt es dann sogar 8 bis 13 Stunden Sonnenschein. Maximal sind derzeit 14 bis 15 Stunden möglich, sodass die Obergrenze lokal fast erreicht wird. Ähnlich sonnig werden der Montag (8 bis beinahe 15 Stunden) und teilweise noch der Dienstag (8 bis 13 Stunden).

Am Dienstag gibt es bereits wieder eine Einschränkung: im Nordwesten tauchen Wolken mit Schauern und Gewittern auf und drücken die Sonnenscheinbilanz dort auf 6 bis 9 Stunden. Am Mittwoch ziehen Schauer und Gewitter über das ganze Land her, womit neben den vermehrten Wolken am Himmel auch die Temperaturen um etwa 5 Grad zurückgehen und sich auf 20 bis 25 Grad einpendeln.

Dem Lichtblick mit 3 oder 4 Tagen sommerlichen Hochdruckwetter ab Samstag wird also erneut ein jähes Ende gesetzt. Vielleicht besteht ja für die Phase nach den 7 Wochen der Siebenschläferzeit ab Ende August Hoffnung auf länger andauerndes Hochdruckwetter. Statistisch gesehen ist die Chance dafür im September sowieso höher als im August.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD

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