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17. März 2016 | Dipl.-Met. Peggy Hofheinz

Joachim bringt einen Hauch von Frühling

Joachim bringt einen Hauch von Frühling

Datum 17.03.2016

Mit großen Schritten gehen wir dem kalendarischen Frühlingsbeginn entgegen und Hoch "Joachim" macht uns Hoffnung, dass sich das Wetter auch daran hält. Doch kann sich das Frühlingswetter bei uns dauerhaft durchsetzen?

Unaufhaltsam streben wir dem Frühling entgegen, wohlbemerkt dem astronomischen Frühlingsbeginn am 20.03.2016. Dann steht die Sonne um 05:30 Uhr MEZ senkrecht über dem Äquator und unser Frühling beginnt - soweit die Theorie. Dass bereits seit 1. März der "meteorologische Frühling" läuft, hat das Wetter bisher ziemlich unbeeindruckt gelassen. Ohnehin ist dieser Stichtag nur für die klimatologische Statistik relevant. Aber am heutigen Tage unterstreicht Hoch "Joachim" eindrucksvoll seine Bemühungen, dem Frühling mit großen Schritten entgegenstiefeln zu wollen.



Der Schwerpunkt von Hoch "Joachim" liegt derzeit nördlich von Schottland und sein Einfluss reicht quer über Deutschland hinweg bis nach Südosteuropa. So steht uns am heutigen Donnerstag ein strahlender Tag mit viel Sonnenschein ins Haus, nachdem sich letzte Nebel- und Hochnebelfelder aufgelöst haben. Diese halten sich vor allem südlich der Donau recht zäh. Lediglich im Küstenumfeld können im Tagesverlauf schon mal einige hochnebelartige Wolkenfelder von der Nordsee aufziehen. Neben bis zu 11 Sonnenstunden steigen auch die Temperaturen endlich etwas an und erreichen Werte zwischen 10 und 14 Grad, mit den Spitzenwerten in der Oberrheinischen Tiefebene. An der Küste bleiben die Höchstwerte etwas verhalten bei 7 bis 10 Grad, denn dort macht sich in der nordwestlichen Strömung der Einfluss der noch kalten See bemerkbar.

Am morgigen Freitag bleibt uns "Joachim" noch erhalten, allerdings kommt die teils hochnebelartige Bewölkung in der nordwestlichen Strömung weiter landeinwärts voran. Sonne satt gibt es noch etwa südlich einer Linie Eifel -Vogtland. In den sonnigen Gebieten können mit bis zu 15 Grad die Vortagswerte nochmals erreicht oder sogar übertroffen werden, sonst ist es mit 5 bis 10 Grad wieder kühler.



Doch so schön wie es heute ist, ein Blick in die hauseigene Glaskugel zeigt, dass Joachim zwar weiterhin "bemüht" ist, freundliches Wetter zu bringen, diese Bemühungen aber nur noch in den südlichen Landesteilen von Erfolg gekrönt sind. Denn "Joachim" schwächelt leicht und verlagert seinen Schwerpunkt bis zum Sonntag in das Seegebiet westlich von Irland. Gleichzeitig weitet sich tiefer Luftdruck von Nordosteuropa mehr und mehr Richtung Deutschland aus und sorgt für die Zufuhr feuchter und wolkenreicher Luft.

So steht das Wochenende im Norden und in der Mitte unter einem unbeständigen Stern mit vielen Wolken und stellenweise auch etwas Regen oder Sprühregen bzw. ein wenig Schnee in den Berglagen. Damit bleibt dort der offizielle Start in den Frühling am Sonntag eine Information auf dem Papier. Dagegen haben die südlichen Gefilde, etwa eine Region vom Saarland bis zum östlichen Alpenrand bei der Sonnenausbeute nach wie vor die besseren Karten in der Hand und auch die Temperaturen fühlen sich dort noch leicht frühlingshaft an. Auch wenn der Hauch von Frühling heute tagsüber angenehme Temperaturen in petto hat, ist die Frostgefahr in den Nächten und somit auch die Glättegefahr noch nicht gebannt. Wo es klar bleibt, in den kommenden Nächten hauptsächlich in der Mitte und im Süden, gehen die Temperaturen nachts verbreitet in den Frostbereich zurück, während es im Norden unter den Wolken weitgehend frostfrei bleibt. So werden Mütze und Schal vor allem in den Frühstunden erstmal beliebte Accessoires bleiben.



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