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31. Juli 2015 | Dipl.-Met. Lars Kirchhübel

Der "Zwiebellook" im Hochsommer!

Normalerweise sind die Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst bekannt für einen großen Tagesgang der Temperaturen. Während nach nächtlichem Auskühlen morgens häufig feuchtkühles Wetter vorherrscht, heizt die verhältnismäßig starke Sonne tagsüber mächtig ein und bringt die Menschen zum Schwitzen.

Insgesamt ist diese Kombination von "feuchtkühl" zu "sonnig und heiß" sehr förderlich für Erkältungskrankheiten.

Der Sommer kehrt zurück. Am Wochenende setzt sich zunehmend Hochdruckeinfluss durch
Der Sommer kehrt zurück. Am Wochenende setzt sich zunehmend Hochdruckeinfluss durch


Abhilfe soll der von einer Zwiebel inspirierte Look aus mehreren
Schichten, der sogenannte "Zwiebellook", schaffen. Dabei sollen viele
dünne Kleidungsschichten mehr wärmen als wenige dickere. Ziel ist es,
mit diesen dünnen Schichten wärmende Luftpolster zu bilden. Direkt
auf der Haut, als unterste Schicht, empfiehlt es sich keine Wolle
oder Baumwolle zu tragen. Im Vergleich zu anderen Naturfasern, wie
beispielweise Seide, nimmt die Baumwolle sehr viel Feuchtigkeit auf,
ohne sie abzusondern. Die Nässe bleibt schließlich auf der Haut und
kühlt diese aus. Die Folge kann dann eine Erkältung sein.
Idealerweise sollte die erste Zwiebelschicht ein Funktionsunterhemd
sein. Darüber sollte ein T-Shirt oder Longsleeve folgen. Ein
hochgeschlossener Cardigan oder Rollkragenpullover verhindert als
dritte Schicht, dass kalte Luft am Halsausschnitt eindringen kann.
Den Zweibellook abschließen sollte dann eine Jacke aus
atmungsaktiven, aber wasserabweisendem Material, die auch vor kaltem
Wind Schutz bietet. Als klassischer Regenmantel kann zusätzlich ein
Trenchcoat dienen.

Steigt tagsüber dann die Temperatur oder betritt man einen wärmeren
und trockenen Raum, können je nach Bedarf die obersten
Kleidungsschichten abgelegt werden.

Zwar befinden wir uns kalendarisch im Hochsommer, doch das Wetter
mutet derzeit eher wie Frühling oder Herbst an. Tiefstwerten
verbreitet zwischen 10 und 4 Grad in der Nacht von Donnerstag zu
Freitag folgen am heutigen Freitag vielerorts Höchstwerte zwischen 18
und 26 Grad. Die Temperaturspanne von 14 bis 22 Grad übersteigt dabei
teilweise sogar den Tagesgang im Frühling und Herbst, sodass der
Zwiebellook in diesen Tagen ein sinnvolles "Revival" starten kann.
Auch am morgigen Samstag muss man sich nämlich in vielen Regionen
morgens bei Tiefstwerten zwischen 14 und 5 Grad noch warm anziehen.
Da die Sonne die Luft tagsüber jedoch auf Werte zwischen 20 und 28
Grad anheizt, sollte gleichzeitig die Möglichkeit des schichtweisen
Entkleidens geschaffen werden.

Erst in den Folgenächten wird es wieder zunehmend milder. Bei
nächtlichen Tiefstwerten zwischen 19 und 12 Grad kann man sich dann
abends bzw. in der Nacht bei nur leichter Bekleidung wieder längere
Zeit im Freien aufhalten.


© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD