04. Juni 2015 | Dipl.-Met. Johanna Anger
Hochsommerliches Intermezzo endet mit teils kräftigen Gewittern
Am heutigen Donnerstag wird in einigen Bundesländern Deutschlands der katholische Feiertag Fronleichnam gefeiert. Teil dieses Festes sind in vielen Städten und Gemeinden die Fronleichnamsprozessionen bei denen der Prozessionsweg mit frischem Gras und Blumenteppichen gesäumt ist.
Dabei kann der Regenschirm in diesem Jahr getrost zu Hause bleiben, denn Hoch Walburga liegt heute mit Schwerpunkt über Deutschland und sorgt für verbreitet sonniges und trockenes Wetter. Dabei steigen die Temperaturen südlich der Mainlinie bereits auf sommerliche Werte über 25 Grad an. Im Norden hält dagegen die Zufuhr kühlerer Meeresluft zunächst noch an.
In den kommenden Tagen wird sich Hoch Walburga weiter Richtung
Osteuropa verlagern. Gleichzeitig nähert sich vom Atlantik Tief
Lothar. Da die Luft auf der Nordhalbkugel um ein Hochdruckgebiet mit
dem Uhrzeigersinn und um ein Tiefdruckgebiet gegen den Uhrzeigersinn
strömt, dreht der Wind zwischen diesen Druckgebilden allmählich auf
südliche Richtungen. Das bedeutet, dass heiße Luftmassen aus dem
Südwesten Europas zu uns geführt werden. Somit ist am morgigen
Freitag mit einem deutlichen Anstieg der Temperaturen zu rechnen,
wobei vor allem im Süden und Westen Höchstwerte bis zu 34 Grad
erwartet werden. Auch im Norden kann sich dann wärmere Luft
durchsetzen. Ausnahme bleiben zunächst noch die Küstenregionen, wo
die Temperaturen tagsüber zunächst noch unter 25 Grad verweilen.
Spätestens am Samstag setzt sich aber auch dort das sommerliche
Wetter durch. Abseits der Küstenregionen und des angrenzenden
Binnenlandes dürfte dann morgen und am Samstag vielerorts die
30-Grad-Marke geknackt und somit der erste heiße Tag des Jahres
verzeichnet werden.
Zwar gab es am 12. Mai bei einer ähnlichen Wetterlage schon mal einen
Vorgeschmack auf sommerliche Temperaturen, Werte über 30 Grad
beschränkten sich damals aber auf sehr wenige Orte. Rekordverdächtig
sind die erwarteten Temperaturen für Anfang Juni aber nicht. In
Erinnerung geblieben ist sicherlich das Pfingstwochenende Anfang Juni
2014, als in Deutschland teilweise Temperaturen bis zu 37 Grad
verzeichnet wurden.
Mit der aufkommenden Hitze sind heute vereinzelt und morgen häufiger
bevorzugt im Alpenraum sowie im Schwarzwald einzelne Gewitter mit
Starkregen möglich. Am Samstag greift die Kaltfront von Tief Lothar
von Nordwesten auf Deutschland über. Vor allem in der vorgelagerten
Warmluft muss dann häufiger mit Gewittern gerechnet werden. Wo genau
der Schwerpunkt der Gewitter sein wird, lässt sich derzeit noch nicht
genau vorhersagen. Aus heutiger Sicht ist aber davon auszugehen, dass
sich vor allem Richtung Süden und Osten Gewitter entwickeln werden.
Örtlich können diese insbesondere aufgrund von Starkregen, aber auch
durch Hagel und Sturmböen unwetterartig sein. Wie so häufig bei
Gewitterlagen wird es aber auch Regionen geben, in denen es trocken
bleibt.
Nach Kaltfrontpassage gelangt wieder deutlich kühlere Luft zu uns, so
dass die Höchstwerte am Sonntag im Norden und Nordwesten Deutschlands
unter 25 Grad liegen werden. Im Süden und Südosten bleibt hingegen
die warme und zu Gewittern neigende Luftmasse zunächst erhalten.
Südlich der Donau sind deshalb auch am Sonntag noch einmal teils
kräftige Schauer und Gewitter möglich. Zu Beginn der neuen Woche
scheint sich aber auch dort vorübergehend die kühlere Luftmasse
durchzusetzen.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
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