28. März 2015 | Dipl.-Met. Adrian Leyser
Wie nass wird es?
Im Tagesthema vom gestrigen Freitag wurde die sich an diesem Wochenende vollziehende Wetterumstellung bereits angekündigt. Neben mitunter stürmischem Wind bringen schubweise von Westen ins Land hereinziehende Regengebiete viel "Nass" von oben.
Des einen Freud', des andern Leid' - vor allem diejenigen, die aus wirtschaftlichen Gründen auf regelmäßige Niederschläge angewiesen sind, werden diese Entwicklung mit Wohlwollen aufnehmen. Denn der März präsentierte sich bisher als ziemlich trockener Monat. Vielfach ist nicht einmal ein Drittel des Niederschlagssolls auf Grundlage des vieljährigen Mittels gefallen. Trotz der trockenen Vorgeschichte könnte das Monatssoll des Niederschlags aber noch erreicht werden.
#Wettergott sorgt für markantes #Wochenende! Wind-, Sturm-, Orkanböen, bewölkt, regnerisch, 8-15°C. Foto: Stummvoll pic.twitter.com/FP3Ke5K9cR
— DWD (@DWD_presse) 27. März 2015
Aktuelle Prognosen der verschiedenen Wettermodelle lassen bis auf
Weiteres auf insgesamt drei Niederschlagsereignisse schließen, die
Deutschland bis einschließlich Dienstag nacheinander von Westen und
Nordwesten her aufsuchen werden. Niederschlagsgebiet Nummer Eins
erreicht Deutschland bereits am heutigen Samstag. Nach kurzer
Beruhigung im Verlaufe der Nacht zum Sonntag und Sonntagfrüh sorgt
Niederschlagsgebiet Nummer Zwei am Sonntag und in der Nacht zum
Montag verbreitet für anhaltende und zum Teil auch ergiebige
Niederschläge. Wechselhaftem Schauerwetter am Montag folgt zum
Dienstag Niederschlagsgebiet Nummer Drei.
Bis Dienstag werden verbreitet zwischen 10 und 20 Liter Regen pro
Quadratmeter erwartet. Weitaus höhere Niederschlagsmengen sind im
Bereich der westlichen und südlichen Mittelgebirge sowie in einigen
Gebieten in und an den Alpen möglich. Da wir es die meiste Zeit mit
einer Anströmung aus westlichen Richtungen zu tun haben werden, sind
die Westränder größerer Gebirge ganz besonders prädestiniert für hohe
Niederschlagssummen. So sind aufgrund von "Staueffekten"
beispielsweise in der Eifel, im Bergischen Land, im Sauerland, im
Rothaargebirge, im Bayrischen Wald und in der Rhön 30 bis 50 Liter
Regen pro Quadratmeter möglich. Noch etwas "üppiger" fallen die
Niederschlagssummen im Schwarzwald und im Allgäu aus. Dort muss
stellenweise mit über 50, vereinzelt auch bis 90 Litern pro
Quadratmeter gerechnet werden. Die aktuelle Prognose des
Gesamtniederschlags bis Mittwoch (2 Uhr MESZ) des DWD-Wettermodells
ICON vom 28.03. (1 MEZ) finden Sie nachfolgend. Damit
dürfte in den explizit genannten Regionen vielerorts tatsächlich doch
noch das Niederschlagssoll des Monats März erreicht oder gar
überschritten werden.
Da in der westlichen Strömung phasenweise auch recht milde Meeresluft
herangeführt wird, steigt die Schneefallgrenze vor allem in den
südlichen Regionen zeitweise bis in die höchsten Lagen an. Der zum
Teil noch vorhandene Schnee schmilzt dabei und sorgt für ein
zusätzliches Wasserdargebot und ein noch etwas höheres
Hochwasserpotenzial. Besonders kleinere Flüsse reagieren kurzfristig
auf den hohen Wassereintrag und können über die Ufer treten.
Auch über die Wochenmitte hinaus deutet sich keine durchgreifende
Wetterberuhigung an. Es bleibt unbeständig, wenn auch die
Niederschlagsmengen wohl nicht mehr ganz so hoch ausfallen. Das
Osterwetter steht bisweilen noch in den Sternen. Selbst eine
Trendaussage ist noch mit Vorsicht zu genießen. Denjenigen, die nicht
auf einen ersten "Fingerzeig" in Richtung Osterwetter verzichten
möchten, sei gesagt, dass nach jetzigem Stand ein wechselhafter und
wenig frühlingshafter Wettercharakter über die Osterfeiertage
wahrscheinlicher erscheint.
© Deutscher Wetterdienst
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