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14. Februar 2015 | Dipl.-Met. Simon Trippler

Helau, Alaaf, Halt Pohl und Ahoi!

Das närrische Treiben 2015 hat mit der Altweiberfastnacht am vergangenen Donnerstag bereits seinen ersten Höhepunkt hinter sich, bis zum kommenden Dienstag stehen in vielen Teilen Deutschlands jetzt aber die traditionellen Karnevalsumzüge an.

Die wollen natürlich bei "schönem", sprich trockenem, nicht zu kaltem und vielleicht mit ein paar Sonnenstrahlen versehenem Wetter genossen werden. Aber wird es auch das passende Wetter geben?

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Bereits am heutigen Nelkensamstag finden in einigen Städten große
Karnevalsumzüge statt. So kann man am Nachmittag beispielsweise in
Osnabrück, Hannover und Moers lustig geschmückte oder verkleidete
Wagen, Fußtruppen und Musikkapellen bewundern. Sehr beliebt ist auch
der sogenannte Geisterzug ("Jeisterzoch"), der sich ab 19 Uhr und
Dunkelheit durch die Straßen Kölns bewegen wird. Wenn in Osnabrück
also "Osna Helau", in Hannover und Moers "Helau" (wahlweise
kombiniert mit dem Städtenamen) und in Köln "Alaaf" als Narrenrufe
zum Besten gegeben werden, wird es in diesen Städten häufig trocken
bleiben (siehe dazu auch die Grafik des Wetters vom 14.-17. Februar
2015). Ein leichtes Regenrisiko
ist für Moers und Köln auszumachen, ebenso für alle Umzüge, die heute
vom Rheinland bis ins westliche Baden-Württemberg und westlich davon
stattfinden. In diesen Regionen sind die Wolken häufig etwas dichter,
sonst gibt es zum Teil Sonnenschein, vor allem in Ostdeutschland. In
Osnabrück und Hannover kann die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen
die Narren also zusätzlich erfreuen. Die Temperaturen liegen zwischen
5 und 11 Grad, kälter bleibt es nur in einigen Hochnebelregionen und
an der Ostsee.

Am Tulpensonntag kann man - neben vielen weiteren kleinen und großen
Umzügen im ganzen Land - auch in Mannheim ("Mannem ahoi"), Oberhausen
("Helau"), Wuppertal ("Wupp-di-Ka" - Wuppertal - die -
Karnevalisten), Frankfurt ("Helau") und Braunschweig ("Brunswiek
Helau") an größeren Umzügen teilnehmen. Dabei gibt es im Westen und
Süden Deutschlands ein überschaubar kleines Regenrisiko, sonst bleibt
es weitgehend trocken. Zeitweise ist überall Sonnenschein möglich,
sollten nicht Nebel oder Hochnebel als derzeit nur schwer
vorhersagbare Wetter-Komponenten einen Strich durch die Rechnung
machen. Am Nachmittag wird es ähnliche Temperaturen wie am Vortag
geben: 4 bis 9 Grad, im Südosten etwas kälter.

Am Rosenmontag finden die meisten Umzüge statt. Besonders im
Blickpunkt stehen die Züge in Köln, Düsseldorf ("Helau") und Mainz
("Meenz Helau"), die zum Teil mehr als eine Million Besucher
anlocken. Nach aktuellem Stand sieht es für alle Jecken gar nicht so
schlecht aus, dass das gewünschte Wetter eintrifft. Wenn etwas von
oben kommt, werden es meist Kamelle (oder andere von den Wagen
geworfene Sachen) sein und keine Regentropfen oder Schneeflocken.
Dazu gibt es eine Mischung aus Sonne und Wolken bei 3 bis 9 Grad, nur
bei Dauerhochnebel bleibt es kälter.

Zum Abschluss des Straßenkarnevals am Veilchendienstag ist der Umzug
in Mönchengladbach ("Halt Pohl") einer der größten. Auch in München
("Narri, Narro") kommt es dann zum Faschingshöhepunkt, dieser ist
allerdings nicht durch einen Umzug, sondern durch den Tanz der
Marktfrauen auf dem Viktualienmarkt gekennzeichnet. Der Dienstag
gestaltet sich beim Wetter recht ähnlich wie der Montag, gebietsweise
könnte aber etwas mehr Bewölkung auftreten. Diese sorgt jedoch kaum
für Niederschläge. Dazu gibt es 3 bis 8 Grad.

Der diesjährige Karneval steht also in seiner "heißen" Phase unter
einem auf das Wetter bezogen meist guten Stern. Und wenn dann am
Aschermittwoch alles vorbei ist, kann man vielerorts weiterhin den
Sonnenschein bei weiter recht milden Temperaturen genießen. Dann
hätte, einer allerdings nicht verifizierten Theorie zufolge, die
Karnevalsfeierei ihren Zweck - die Vertreibung des Winters - sogar
tatsächlich temporär erfüllt.


© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD