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31. Oktober 2014 | Dipl.-Met. Lars Kirchhübel

Gruselwetter mit Schönheitsfehlern! - Eher "Halloween-" oder doch Reformationstag?

Halloween benennt die Volksbräuche am Abend und in der Nacht vor dem "Hochfest" Allerheiligen, vom 31. Oktober auf den 1. November.

Wir wünschen Happy Halloween bzw. ein Frohes Reformationsfest!
Wir wünschen Happy Halloween bzw. ein Frohes Reformationsfest!


Entgegen der Meinung vieler stammt dieser Brauch nicht direkt aus den
USA, sondern wurde ursprünglich in den katholisch gebliebenen
Gebieten der Britischen Inseln gefeiert. Erst durch die irischen
Einwanderer fanden diese den Weg über den Atlantik auf den
amerikanischen Boden. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts fand
"Halloween" wieder den Weg zurück. Bevor er jedoch bei den Kindern
und Jugendlichen in Deutschland an Bekanntheit gewann, machte der
Brauch in Frankreich Station. Auch die Sitte, Kürbisse zu verzieren
und aufzustellen, hat den Ursprung in Irland. Die Kürbisse mit Ihren
Fratzen sollten böse Geister abschrecken und im Eingangsbereich der
Häuser etwas Licht spenden. Die Tradition, dass Kinder von Haus zu
Haus gehen und mit dem Spruch "Süßes oder Saures" die Bewohner
auffordern ihnen Süßigkeiten zu geben, entwickelte sich jedoch in den
USA.

Die evangelischen Christen gedenken dagegen am 31. Oktober der
Reformation durch Martin Luther. Dieser soll am Tag vor Allerheiligen
im Jahre 1517 insgesamt 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu
Wittenberg in lateinischer Sprache zu Ablass und Buße angeschlagen
haben. Reformationsgottesdienste sollen meist am Abend des 31.
Oktobers an die Geschehnisse erinnern.

Ob nun die Kinder und Jugendliche auf der Suche nach Süßigkeiten
unterwegs sind, ältere Generationen zu Gruselpartys aufbrechen oder
evangelisch Gläubige den Weg zur Kirche finden, sind doch alle
Menschen zumindest indirekt auch vom Wetter abhängig. Doch wie wird
es nun?

Auch heute Morgen dominierte vielerorts wieder der Nebel oder Hochnebel.
Auch heute Morgen dominierte vielerorts wieder der Nebel oder Hochnebel.


Zumindest tagsüber sorgt derzeit ein kräftiges Hochdruckgebiet
"Quinn" nach zögerlicher Nebelauflösung in Teilen Deutschlands für
freundliches und trockenes Herbstwetter. Jedoch ist die Nebel- oder
Hochnebeldecke mancherorts so dick, dass es den ganzen Tag grau in
grau bleibt. Die Temperaturen liegen bei Sonnenschein mit 13 bis 21
Grad für die Jahreszeit auf einem sehr milden Niveau. Lediglich im
Dauernebel bleibt es mit Werten meist unter der 10-Grad-Marke
deutlich kühler. In der Nacht auf den 1. November verdichtet sich der
Nebel, zu Halloween passend, vielerorts wieder und sorgt für eine
gespenstige Stimmung. Nachtschwärmer in der Mitte und im Süden
sollten zudem auf ihrem Gruseltrip eine dickere Jacke anziehen.
Während im Norden die Tiefstwerte bei 8 bis 12 liegen, kann die
Temperatur in der Südhälfte vor allem bei zeitweiligem Aufklaren auf
Werte zwischen 6 und 0 Grad absinken.

Die Bewohner Irlands, wo ja wie beschrieben die Anfänge von
"Halloween" zu finden sind, kommen, was das Wetter betrifft, noch
etwas schlechter weg. Dort muss heute tagsüber mit leichtem Regen
gerechnet werden, der in der Nacht dann einen schauerartigen
Charakter annimmt. Da auch noch ein mäßiger bis starker Wind pfeift,
muss dort die Jacke regen- und windfest sein. Bei Temperaturen um 10
Grad kann jedoch das Innenfell herausgenommen werden.

In Amerika können sich die Bewohner von der Ost- bis zur Westküste
vielerorts über sonniges und trockenes Wetter freuen. Ausnahmen
bilden der Nordwesten des Landes westlich der Rocky Mountains sowie
die Regionen rund um die großen Seen. Dort kann es auch häufiger
stärker bewölkt sein und zeitweise etwas regnen. An der Grenze zu
Kanada können auch ein paar Schneeflocken fallen. Auch die
Temperaturen von teilweise 0 Grad an der Grenze zu Kanada beim Lake
Superior und 23 Grad in San Francisco zeigen ein herbstliches
Temperaturniveau. Weiter südlich liegen die Temperaturen von Florida
bis zur Grenze Mexikos mit Werten zwischen 23 und 34 Grad jedoch noch
im hochsommerlichen Bereich. In der Nacht kann es jedoch stark
auskühlen, sodass die Besucher von Abendveranstaltungen auch dort den
Körper mit einer dicken Jacke schützen sollten. Lediglich südlich von
San Francisco sowie an der Ostküste der USA, von Washington bis
Miami, bleiben die Temperaturen bei Werten zwischen 10 und 20 Grad
auch nachts im milden bis warmen Bereich, sodass ein Wärmeschutz
nicht unbedingt notwendig ist. Doch überwiegen dort viele Wolken mit
wiederholten Regenfällen und sorgen so für ein ungemütliches
Schmuddelwetter.

Ob nun in Deutschland, Irland oder der USA, ich wünsche allen ein
schönes "Halloween" bzw. einen besinnlichen Reformationstag.


© Deutscher Wetterdienst

Bild: © Sandra Cunningham - Fotolia.com

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