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16. August 2014 | Dipl.-Met. Johanna Anger

Wo bleibt ein Sommerhoch?

Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet liegt derzeit über Nordeuropa. Auf seiner Westseite strömt Luft vom Nordmeer nach Deutschland. Die Meeresoberflächentemperaturen des Nordmeeres betragen derzeit nicht mehr als 12 bis 15 Grad.

Die Luft, die von dort kommt, kann sich auf dem Weg zu uns nur geringfügig erwärmen. Wärme ist also in dieser Luftmasse Mangelware, dafür fehlt es aber nicht an Feuchtigkeit, die auf dem Weg über das Wasser aufgenommen werden kann. Das bedeutet also für Deutschland wechselhaftes und kühles Wetter. Dabei gab es in den vergangenen Tagen einen Wechsel zwischen bedecktem Himmel mit teils länger anhaltenden Regenfällen und aufgelockerter Bewölkung und dann auch wieder kurzen, aber zahlreichen und teils starken Schauern. Infolge dessen sind an manchen Messstationen des Deutschen Wetterdienstes bereits jetzt hundert Prozent oder sogar mehr der im August normalerweise zu erwartenden Niederschlagsmenge gefallen.

Es bleibt auch in der kommenden Woche wechselhaft
Es bleibt auch in der kommenden Woche wechselhaft


Aufgrund dieses getrübten und nassen Sommerwetters würde sich so
mancher Urlauber hierzulande sicherlich über die Ankündigung eines
Hochdruckgebietes im Wetterbericht freuen, verhieße dieses doch meist
schönes sommerliches und trockenes Wetter mit viel Sonnenschein.

Um es gleich vorweg zu nehmen: ein stabiles Sommerhoch, welches in
ganz Deutschland für eine Wetterberuhigung sorgen könnte, ist auch
für die kommenden Augusttage nicht in Sicht. Zumindest im Süden
Deutschlands wird es allerdings vorübergehend einen Lichtblick geben.


Das eingangs erwähnte Tief schwächt sich am heutigen Samstag ab.
Dadurch kann sich ausgehend vom Azorenhoch hoher Luftdruck allmählich
bis nach Westeuropa ausweiten. Am morgigen Sonntag verläuft
schließlich eine Hochdruckzone über den Süden Deutschlands hinweg bis
zum Balkan beziehungsweise bis in den westlichen Mittelmeerraum.

So werden die Niederschläge im Süden bereits in der kommenden Nacht
deutlich nachlassen und insbesondere die Regionen südlich der Donau
erwartet ein sonniger und trockener Sonntag.

Im Norden und in der Mitte Deutschlands lässt die Schauertätigkeit
zwar ebenfalls vorübergehend nach. Anders als im Süden kann sich dort
der hohe Luftdruck nicht durchsetzen, denn das nächste
Tiefdruckgebiet zieht bereits unter Verstärkung von Island in
Richtung Nordsee. Dies äußert sich zunächst durch wechselnde bis
starke Bewölkung, gefolgt von einem Regengebiet. Es greift bereits am
Sonntagvormittag zunächst auf den Nordwesten und im weiteren Verlauf
auf die Mitte Deutschlands über.

In Süddeutschland wird der schwache Hochdruckeinfluss voraussichtlich
noch bis Montag anhalten. Nachfolgend wird das Hochdruckgebiet nach
Osten abgedrängt. Dann muss auch im Süden wieder mit Niederschlägen
gerechnet werden. Von Tiefdruckeinfluss dominiert verläuft wohl auch
der Rest der Woche, so dass uns das beständig unbeständige und kühle
Sommerwetter erhalten bleibt.

Zwar sind Vorhersagen des Wetters über das Ende der vor uns liegenden
Woche hinaus noch sehr unsicher, immerhin gibt es aber Hinweise
darauf, dass in der letzten Augustwoche der Luftdruck wieder steigen
könnte und auch die Temperaturkurve zeigt zaghaft nach oben.




© Deutscher Wetterdienst

Bild: Dieter Hopf

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