23. Juni 2014 | M.Sc.-Met. Anna Wieczorek
20 Grad-Marke für alle in Sicht, aber weiterhin wechselhaft
Das sich vorübergehend abschwächende Hoch XERXES liegt immer noch westlich von Irland und kämpft seit Tagen tapfer gegen eine Reihe von flachen Tiefausläufern an. Tief HILDEGUNDE zieht dagegen nach Osten ab, dennoch bleiben wir in dessen Einflussbereich.
Da sich ein Hochdruckgebiet im Uhrzeigersinn dreht und ein Tiefdruckgebiet entgegen, bleibt es bei uns somit noch bei einer nördlichen Strömung. Dadurch gelangt weiterhin maritime Kaltluft polaren Ursprungs fast nach ganz Deutschland und sorgt für einen wechselhaften Wettercharakter.
Der äußerste Süden gelangt dagegen unter den Einfluss eines
namenlosen Tiefdruckgebietes über der Biskaya, dessen Ausläufer sich
entlang der Nordalpen bis etwa zum Schwarzen Meer erstreckt. An der
Vorderseite dieses Tiefs wird wärmere und feuchte Luft aus
südlicheren Gefilden nach Süddeutschland herantransportiert.
Die beschriebene Wetterlage führt zu einer gewissen Zweiteilung des
Wetters: In etwa nördlich der Mittelgebirge steigt die Temperatur bei
vielen Wolken nur auf 17 bis 20 Grad, dagegen in der Südhälfte mit
vielfach sonnigen Abschnitten auf bis zu 27 Grad. Der Niederschlag
verteilt sich auch eher ungerecht. In Richtung Alpenrand entwickeln
sich im Laufe des Nachtmittags und des Abends einzelne kräftige
Gewitter, ansonsten fällt vor allem im Nordseeumfeld etwas Regen und
Nieselregen.
Die Luftdruckverteilung bleibt uns bis zum Mittwoch erhalten. Der
schwache Hochdruckeinfluss verstärkt sich dabei kurzzeitig wieder von
Westen her, wobei die etwas kühlere Meeresluft auch den Süden
erreicht. Diese leichte Umstellung macht sich bereits am Mittwoch in
der Tageshöchsttemperatur bemerkbar. Der Unterschied zwischen dem
Norden und dem Süden fällt mit 18 Grad im Nordosten und 24 Grad am
Oberrhein nicht mehr ganz so stark aus.
Rechtzeitig zum nächsten Fußballspiel der Deutschen
Nationalmannschaft am kommenden Donnerstag kehrt Gerechtigkeit in das
Deutschlandwetter ein und die 20-Grad-Marke ist dann auch für den
Norden in Sicht. Die sonnigen Abschnitte nehmen überall zu, dennoch
bleibt es weiterhin wechselhaft mit einzelnen Schauern und Gewittern.
Mittelfristig bleibt der wechselhafte Witterungscharakter mit
Temperaturen um 20 Grad bestehen. Für die Kieler Woche bedeutet das
dann auch dieses Jahr wieder eine eher feucht vonstattengehende
Veranstaltungswoche.
© Deutscher Wetterdienst
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