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28. April 2014 | Dipl.-Met. Tobias Reinartz

Herrliches Frühlingswetter und unwetterartige Gewitter - Ein kleiner Wochenendrückblick

In den letzten Tagen gestaltete sich das Wetter recht unterschiedlich in Deutschland. Während Hoch QUINLAN mit östlichen Winden trockene Luft in den Nordosten führte, herrschte in den restlichen Landesteilen feuchtwarme Luft vor.

Vor allem dort wo beide Luftmassen aufeinandertrafen entwickelten sich kräftige, teils auch unwetterartige Schauer und Gewitter. Im Norden und Nordosten blieb es dagegen überwiegend freundlich und trocken.

Aufsummierte 24-stündige Radarsummen
Aufsummierte 24-stündige Radarsummen


Am Freitag schien zunächst verbreitet die Sonne von einem meist nur
leicht bewölkten Himmel. Der ein oder andere mochte es vermutlich gar
nicht glauben, dass sich im Tagesverlauf zum Teil kräftige Schauer
und Gewitter entwickeln sollten. Doch tatsächlich bildeten sich in
den frühen Nachmittagsstunden erste Gewitterzellen im Erzgebirge und
auf der Schwäbischen Alb. Später weitete sich die Gewittertätigkeit
auf die östlichen Mittelgebirge und den Alpenrand aus. Zudem
entstanden entlang einer Linie etwa von der Schwäbischen Alb über den
Nordschwarzwald, Hunsrück und Eifel bis in den Norden Belgiens
kräftige Schauer und Gewitter. Die größte Niederschlagssumme konnte
die Station Selters im Westerwald mit 56,5 Liter pro Quadratmeter
(l/qm) innerhalb 24 Stunden bis Samstag 8 Uhr MESZ verzeichnen, wobei
davon 33,1 l/qm in nur einer Stunde registriert wurden. Die östlichen
und nördlichen Landesteile bekamen mit Ausnahme der Mittelgebirge von
den zum Teil unwetterartig ausgefallenen Gewittern nichts mit.

Auch am Samstag blieb die Wetterzweiteilung erhalten. Am
freundlichsten war es tagsüber im äußersten Norden und Nordosten mit
nur vereinzelten Schauern und Gewittern. Kräftigere und häufigere
Schauer und Gewitter entwickelten sich dagegen wieder in der
feuchtwarmen Luft. Besonders in der Mitte fielen die Gewitter in
Verbindung mit Starkregen und Hagel lokal unwetterartig aus. In
Lautertal-Oberlauter in Oberfranken fielen innerhalb von nur 1 Stunde
49,4 l/qm (73,7 l/qm in 24 Stunden).

In der Nacht zum Sonntag machte sich dann in der Südwesthälfte der
Ausläufer eines Tiefs über den Britischen Inseln mit teils kräftigen
und auch teils bis in den Sonntag andauernden Niederschlägen und
örtlich eingelagerten Gewittern bemerkbar. In einem Streifen vom
Rothaargebirge über Hessen hinweg bis zum äußersten Süden fielen
verbreitet um 20 l/qm innerhalb von 24 Stunden. Abgesehen davon gab
es besonders in einem Streifen vom südöstlichen Mittelgebirgsraum
über Südniedersachsen bis in den Nordwesten erneut zum Teil heftige
Schauer und Gewitter, die örtlich wieder unwetterartig ausfielen.
Innerhalb von 6 Stunden kamen an der Station Seesen im Harz 57,9 l/qm
zusammen. Auch in der Nacht zum Montag hielten die Schauer und
Gewitter an. An der Station Oberharz am Brocken-Sorge wurden bis
heute Früh innerhalb von 24 Stunden 74,1 l/qm Niederschlag. Im
Nordosten zeigte sich erneut häufig die Sonne und es blieb trocken.

Bis einschließlich Mittwoch ändert sich nur wenig am Wettergeschehen.
Vom ostdeutschen Bergland über die Mitte bis in den Nordwesten
Deutschlands bilden sich immer wieder kräftige Schauer und Gewitter,
die teilweise mit Starkregen und kleinkörnigem Hagel verbunden sein
können. Südwestlich davon regnet es gebietsweise und im Nordosten
zeigt sich des Öfteren die Sonne und es bleibt meist trocken.

Ab Donnerstag (1.Mai-Feiertag) deutet sich eine Umstellung der
Wetterlage an, die eine deutliche Abkühlung aus Norden bringen
könnte.




© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD