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05. Oktober 2012 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert

Zyklonale Westlage

Europa-Analysekarte
Europa-Analysekarte


In diesen Tagen dominiert eine sogenannte zyklonale Westlage (wiss.
Abk. Wz) unser Wetter. Diese Zirkulationsform ist weitgehend zonal,
d.h. parallel zu den Breitenkreisen ausgeprägt. Zwischen einer
Tiefdruckzone über Nordeuropa und hohem Luftdruck bzw. Geopotential
weiter südlich verläuft in der mittleren Troposphäre über Europa eine
straffe, vergleichsweise schwach mäandrierende, westliche
Höhenströmung.

Im Bodenniveau wird mit lebhafter Westströmung frische Meeresluft
herangeführt, an der Nordflanke hohen Luftdruckes über dem
Mittelmeerraum ziehen Tiefdruckgebiete und die damit verbundenen
Fronten, Wolkenfelder und Niederschlagsgebiete vom Ostatlantik über
die Britischen Inseln und Mitteleuropa hinweg. Die Frontalzone, also
der Übergangsbereich zwischen subtropischen und polaren Luftmassen,
liegt im klimatologischen Mittel zwischen etwa 50° und 60° nördlicher
Breite, derzeit aber etwas südlicher.

Die Witterung ist vor allem im Norden unbeständig, windig bis
stürmisch und oftmals regnerisch. Westwetterlagen verursachen milde
Winter und kühle Sommer, denn atlantische Luftmassen wirken mäßigend
auf das Temperaturregime und verhindern die Ausprägung von Extremen.
Sie sind eigentlich typisch für das Klima Mitteleuropas. Während sie
seit der Jahrtausendwende seltener auftraten, bescherten sie uns
zuletzt einen milden Winter und einen nur mäßig warmen Sommer.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD