07. August 2012 | Dipl.-Met. Sabine Krüger
Grüße aus dem All
In diesen Tagen ist es mal wieder so weit: Wie jedes Jahr in der
ersten Augusthälfte lohnt ein Blick zum nächtlichen Himmel, denn dort
kann man den Sternschnuppenstrom der Perseiden entdecken. Die
Perseiden sind ein jährlich wiederkehrender Meteorstrom. Der Name
kommt vom Sternbild Perseus, aus dem die Schnuppen zu kommen
scheinen.
Der gesamte Aktivitätszeitraum hat bereits Mitte Juli begonnen und
endet Mitte August. Während dessen steigt die Intensität, also die
Anzahl der beobachtbaren Sternschnuppen, über mehrere Tage bis zum
Maximum an und geht dann wieder zurück. Das Maximum wird in diesem
Jahr für den Nachmittag des 12. August erwartet, so dass also in den
Nächten vom 11. auf den 12. sowie in der Folgenacht vom 12. auf den
13. August die meisten Sternschnuppen - und zwar bis etwa 100 pro
Stunde - zu sehen sein werden. Die beste Beobachtungszeit liegt dabei
in den frühen Morgenstunden zwischen 2 Uhr nachts und der
Morgendämmerung, denn dann steht das Sternbild Perseus in
Mitteleuropa recht hoch über dem Osthorizont. Auch der Mond stört das
Himmelschauspiel kaum, da wir uns gerade in der Phase des abnehmenden
Mondes befinden und eine zunehmend dünnere Mondsichel (Neumond am
17.08.2012) den Nachthimmel nur wenig erhellt.
Bleibt nun die Frage, ob auch das Wetter mitspielt und einen Blick
auf die Sterne erlaubt.
In den nächsten Tagen gelangen wir zunehmend in den Einflussbereich
eines Hochdruckgebietes, dessen Zentrum sich im Moment noch über den
Britischen Inseln und der Nordsee befindet, seinen Schwerpunkt aber
allmählich ostwärts verlagert. Dabei überwiegt allgemein eher ruhiges
Wetter, es ist gebietsweise sonnig, zeitweise ziehen aber auch
Wolkenfelder durch. Schauer oder auch mal ein Gewitter treten vor
allem noch im Norden und später Nordosten bzw. im Alpenraum auf. Bis
zum Wochenende gibt es in den Nächten immer wieder recht große,
wolkenarme Gebiete, die einen Blick auf die Sterne erlauben. In der
Nacht zum Mittwoch gibt es allerdings 3 benachteiligte Bereiche, und
zwar der Norden sowie der Alpenrand und auch in einem Streifen etwa
über der Mitte Deutschlands muss zeitweise mit einigen Wolken
gerechnet werden. In den Folgenächten werden die Gebiete mit klarem
Himmel eher größer.
In den Nächten vom Samstag zum Sonntag und Sonntag zum Montag, in
denen das Maximum des Sternschnuppenstromes erwartet wird, deuten die
Tendenzen darauf hin, dass insbesondere die Nacht zum Sonntag
deutschlandweit sehr gute Möglichkeiten zur Beobachtung bietet. Die
Nacht zum Montag scheint nach derzeitigem Kenntnisstand dagegen
zweigeteilt zu sein: einerseits aufkommende Bewölkung mit Schauern
und einzelnen Gewittern von West bis Südwest, andererseits noch
weitestgehend klarer Himmel im Nordosten.
Sollte es diese Mal nicht klappen, dann gibt es vor allem zum
Jahresende weitere Möglichkeiten, Meteorströme zu entdecken. Und zwar
im November die Leoniden (Maximum am 17.11.2012) und im Dezember die
Geminiden (Maximum am 13.12.2012).
© Deutscher Wetterdienst
Bild: NASA
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