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12. Mai 2012 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert

Luftmassenwechsel mit Blitz und Donner

Nachdem in den vergangenen Tagen in der "mediterranen" Luftmasse in
Deutschland vielerorts sommerliche Tageshöchsttemperaturen (größer
oder gleich 25 °C) beobachtet wurden und die Nacht zu Freitag
gebietsweise tropisch war (Temperaturminimum größer oder gleich 20
°C), stellte sich nun die Großwetterlage um.

Ein sog. Höhentrog, das ist ein in der West-Ost-Strömung der
mittleren Troposphäre unserer gemäßigten Breiten auszumachendes
Gebiet tiefen Luftdruckes bzw. Geopotentials, verbunden mit einem
südwärts gerichteten Vorstoß hoch reichender Kaltluft, verlagerte
sich vom Nordatlantik nach Mitteleuropa.

Im korrespondierenden Bodendruckfeld zog an der Trogvorderseite das
Tiefruckgebiet UTE von den Britischen Inseln nach Skandinavien. Seine
Kaltfront überquerte gestern und in der vergangenen Nacht den größten
Teil Deutschlands, wobei es durch Labilisierung der schwül-warmen
Luft vielerorts zu Schauern und teils kräftigen Gewittern kam. Vom
Atlantik her drückte das kräftige Hochdruckgebiet MANFRED nach, so
dass wir auf der Rückseite der Kaltfront nunmehr in den Genuss
polarer Meeresluft kommen.

Karte vom 11.05.2012, 18:00 UTC, der Tageshöchsttemperaturen
[°C], unterlegt mit einem infraroten Satelliten- sowie einem
Radarbild der Niederschläge:

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Die Temperaturunterschiede beider Luftmassen
werden insbesondere durch die rot und gelb fett gedruckten 30-°C-
bzw. 20-°C-Isothermen illustriert.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD