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20. Dezember 2011 | Dipl.-Met. Sabine Krüger

"Hurra, Louis bringt Schnee" oder Hoffnung auf weiße Weihnachten?

Der gestern angekündigte Schnee ist zumindest in der Westhälfte
Deutschlands angekommen und wird sich im Laufe des Tages auch in den
Südosten und Osten vorarbeiten. Ein Tief namens Louis hat ihn
gebracht.
Bis zum Morgen sind in den westlichen Landesteilen meist 1 bis 5 cm,
örtlich auch um 10 cm Neuschnee gefallen, die bei Temperaturen um
oder leicht unter dem Gefrierpunkt für einen winterlichen Start in
den Tag sorgten. Im Berufsverkehr führte dies leider wieder sofort zu
vielen Behinderungen und Verspätungen, einige Schulkinder konnten
sich aber wetterbedingt auch über einen vorgezogenen Start in die
Weihnachtsferien freuen.
Der Osten und Südosten wird im Laufe des Tages ebenfalls von dem
Schneefallgebiet erreicht. Und insbesondere in den südlichen
Mittelgebirgen und in der kommenden Nacht an den Alpen werden dabei
noch einige Zentimeter Neuschnee erwartet.

Doch für alle, die nun auf weiße Weihnachten hoffen, sei gesagt: An
der Einschätzung der vergangen Tage hat sich leider nichts geändert.
Der nun gefallene Schnee hat keine sehr großen Überlebenschancen.
Bereits im Verlauf heutigen Dienstags gehen die Niederschläge
unterhalb von 400 bis 600 Meter von Westen her in Regen über und zum
Donnerstag und Freitag steigen die Temperaturen weiter an, so dass
selbst in den Hochlagen der Mittelgebirge oberhalb von 1000 Meter
Tauwetter einsetzt. Zwar wird es am Heilig Abend auch wieder kühler,
und die Schneefallgrenze sinkt wieder etwas, aber für verbreitet
weiße Weihnachten bis in die Niederungen wird dies auch nach heutigem
Kenntnisstand nicht ausreichen.

Ach, wie war das doch im letzten Jahr? - Ganz anders!

Im letzten Jahr lag Deutschland zum Weihnachtsfest unter eine nahezu
geschlossenen Schneedecke. Am 24.12. 2010 konnte man in den Medien
Schlagzeilen wie die folgende lesen: "Weihnachten mit Schnee und Eis
- Reisende stecken fest - Glätte und Neuschnee zu Weihnachten:
Zehntausende saßen am Heiligen Abend in Autos, Zügen und auf
Flughäfen mit der Aussicht fest, vorerst nicht ans Reiseziel zu
kommen."(www.zeit.de, 24.12.2010, 19:27 Uhr)
Über die Weihnachtsfeiertage 2010 kam es zu weiteren Schneefällen, so
dass am 26.12.2010 um 7 Uhr folgende Schneehöhen gemeldet wurden:

Norderney (Niedersachsen) 6 cm
München (Bayern) 7 cm
Freiburg (Baden-Württemberg) 11 cm
Frankfurt/Main (Hessen) 13 cm
Saarbrücken-Ensheim (Saarland) 16 cm
Mannheim (Baden-Württemberg) 17 cm
Hamburg-Fuhlsbüttel (Schleswig-Holstein) 20 cm
Nürnberg (Bayern) 22 cm
Cottbus (Brandenburg) 23 cm
Trier-Petrisberg (Rheinland-Pfalz) 23 cm
Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) 26 cm
Leipzig (Sachsen) 27 cm
Magdeburg (Sachsen-Anhalt) 28 cm
Geisingen (Schwäbische Alb - Baden-Württemberg) 32 cm
Berlin-Schönefeld (Brandenburg) 34 cm
Jena (Thüringen) 39 cm
Hoherodskopf (Vogelsberg - Hessen) 49 cm
Barth (Mecklenburg-Vorpommern) 52 cm
Hof (Bayern) 52 cm
Feldberg (Schwarzwald - Baden-Württemberg) 57 cm
Putbus (Rügen - Mecklenburg-Vorpommern) 61 cm
Kahler Asten (Rothaargebirge - Nordrhein-Westfalen) 80 cm
Deutschneudorf (Erzgebirge - Sachsen) 93 cm
Fichtelberg (Erzgebirge - Sachsen) 140 cm
Brocken (Harz - Sachsen-Anhalt) 160 cm


Tja, so war es, das Weihnachtsfest 2010...und so viel ist sicher: Das
wird es zumindest dieses Jahr nicht wieder geben. Aber das sollte uns
nicht daran hindern, ein ruhiges und besinnliches Weihnachten 2011 zu
erleben.



© Deutscher Wetterdienst

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