Fastnacht, Fasnet, Fasching, Fastabend, Fastelovend, Fasteleer oder einfach Karneval - das närrische Treiben der fünften Jahreszeit hat viele Namen. Dass der Terminus "fünfte Jahreszeit" nichts mit den Jahreszeiten im astronomischen oder meteorologischen Sinne zu tun hat, mag bereits vielen bekannt sein. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass zumindest das Wetter eine wichtige Rolle bei der Planung der meist unter freiem Himmel stattfindenden Aktivitäten der Närrinnen und Narren spielt. Der Autor möchte, wenn er schon nicht als aktiver Karnevalist im lokalen Verein in Erscheinung tritt, wenigstens mit einer Wettervorhersage für die "tollen Tage" einen Beitrag leisten.
Das sind die besten Schlecht-Wetter-Kostüme für #Karneval. Zur Bildergalerie: https://t.co/QFDVSbfbuM #Regen pic.twitter.com/mg8KVVL7jm
— koeln_de (@koeln_de) 2. Februar 2016
Die "heiße Phase" der Karnevalszeit wird mit dem morgigen "dicken Donnerstag", mehr noch bekannt als Weiberfastnacht, endgültig eingeläutet (auf die schier unendliche Liste an verschiedenen Lokalkoloriten dieser Bezeichnung soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden). Das Wetter profiliert sich dabei leider eher als "Spaßbremse". Von Nordwesten her breiten sich im Tagesverlauf rasch teils kräftige Niederschläge süd- und ostwärts aus. Am Nachmittag erfassen diese weite Teile des Landes und klingen erst zum Abend von Nordwesten her wieder allmählich ab. Während in den Fastnachtshochburgen an Rhein und Main meist Regen fällt, müssen die Närrinnen und Narren in Mittelgebirgslagen, nach Südosten zu auch in tieferen Lagen, beim "Sturm auf das Rathaus" vorübergehend sogar mit Schnee rechnen (eine Vorhersage des Wettermodells COSMO-EU ist weiter unten zu finden). Apropos Sturm: vor allem im Süden und in der Mitte heißt es "Fastnachtshüte festhalten", es wird teils stürmisch!
Ähnlich facettenreich wie die karnevalistischen Brauchtümer präsentiert sich das Wetter auch über das Karnevalswochenende hinaus. "Facettenreich" wäre allerdings schmeichelnd, "unbeständig und ungemütlich" trifft es wohl eher. Bis Rosenmontag und Fastnachtsdienstag muss mit einer Fortdauer des wechselhaften, teils stürmischen, mal sehr milden, mal nasskalten Wetters gerechnet werden.
Zwar lässt sich der genaue Wetterablauf bis einschließlich Dienstag der kommenden Woche noch nicht vorhersagen, allerdings steht die Beständigkeit der Großwetterlage hinsichtlich der großräumigen Luftdruckverteilung aufgrund der Einigkeit unter den Wettermodellen außer Frage. Tiefdruckgebiete ziehen demnach fortwährend von Neufundland über den Nordatlantik nach Nordwest- und Nordeuropa. Ausläufer dieser Tiefs erfassen zwangsläufig auch Deutschland mit Wolken und Niederschlägen. In einer westlichen Strömung werden abwechselnd mal sehr milde, mal etwas kühlere Atlantikluftmassen herangeführt. Das Luftdruckgefälle zwischen Süd- und Nordeuropa bleibt im Mittel groß und damit auch die Sturmgefahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu den zahlreichen Umzügen an Rosenmontag auch mal nass von oben wird, ist also groß. Ob es dazu tatsächlich auch zu einem ausgewachsenen Sturm kommt, ist allerdings noch fraglich.
Die Karnevalisten sollten sich von diesen Aussichten natürlich nicht den Spaß verderben lassen, wie es die Überschrift dieses Artikels vielleicht suggerieren mag. Immerhin können die Kostüme ja den Wetterbedingungen angepasst werden. In diesem Sinne: Alaaf! Helau! Ahoi! Hajo! Wauwau! ... Mensch, einfach eine gute Zeit! :)