05. Juli 2015 | Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Ausgeschwitzt?
Die Hitzewelle in Deutschland neigt sich ihrem Ende entgegen. Am gestrigen Samstag purzelten hier und da zwar nochmals die stationseigenen Allzeitrekorde, die "magischen" 40 Grad hatte allerdings keine der DWD-Stationen zu bieten.
Am heißesten war es gestern in Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz mit 39,2 Grad, gefolgt von Bad Kreuznach (ebenfalls Rheinland-Pfalz) und Kitzingen (Bayern) mit jeweils 39,1 Grad.
Sommer!!! Hitze-Rekord für 4.Juli in #Hamburg: 36 Grad! Auch andere Städte knackten Temperatur-Rekode! Quelle: IWK pic.twitter.com/oeKs82JPtR
— Thomas Knoop (@Thomas_BILDde) 5. Juli 2015
Tja, und während es heute im Nordwesten mit Höchstwerten zwischen 27
und 30 Grad schon fast "angenehm kühl" wird, heißt es besonders
südlich einer gedachten Linie Hunsrück-Vorpommern bei 35 bis 39 Grad
noch einmal schwitzen, was das Zeug hält. Zum Start in die neue Woche
gibt es morgen dann aber auch dort eine Abkühlung.
Deutschland lässt sich von den morgen erwarteten Höchstwerten grob in
drei Teile aufspalten: im Norden 20 bis 25 Grad, in der Mitte 25 bis
30 Grad und im Süden um 31 Grad. Zum Teil liegen die morgen
erwarteten Höchstwerte damit also bis zu 10 Grad unter den heutigen.
Dass ein solcher Luftmassenwechsel nicht geräuschlos über die Bühne
geht, dürfte nicht überraschen und dementsprechend stehen für heute
heftige Gewitter auf der Tagesordnung.
"Endlich hat die Hitze ein Ende!", mag sich der ein oder andere jetzt
denken, aber nicht zu voreilig! Ein neues Tief über dem Nordatlantik
verlagert sich in den kommenden Tagen Richtung Britische Inseln und
sorgt auf dessen Ostflanke für einen erneuten Vorstoß heißer Luft aus
Südwesten nach Deutschland. Im Süden steigt das Quecksilber dann
wieder auf 33 bis 37 Grad, in der Mitte auf 30 bis 35 Grad und im
Norden auf 25 bis 30 Grad.
Doch so schnell dieses neue "Hitzewellchen" kommt, so schnell
verabschiedet es sich auch wieder. Verantwortlich dafür ist die
Kaltfront des oben erwähnten Tiefs, die bereits am Dienstagabend von
Westen her auf Deutschland übergreift und bis Mittwoch
voraussichtlich den Großteil Deutschlands überquert hat.
DIe Unwetter in #SachsenAnhalt haben größere Schäden hinterlassen - wie etwa hier in #Bellingen in der #Altmark. pic.twitter.com/zAG3qOwqle
— MDR SACHSEN-ANHALT (@MDR_SAN) 5. Juli 2015
Und auch bei diesem Luftmassenwechsel ist wieder ordentlich Musik
dahinter, sodass wie heute mit zum Teil unwetterartigen Gewittern
gerechnet werden muss. Danach hat sich die Atmosphäre aber weitgehend
ausgepowert und es wird spürbar kühler. Bis zum Wochenende kann man
bei Höchstwerten von meist 19 bis 25 Grad endlich wieder durchlüften.
Nur im Südwesten bleibt es etwas wärmer, an den Küsten und im höheren
Bergland dagegen etwas kühler.
"War es das dann schon wieder mit dem Sommer für die nächste Zeit?",
wird sich nun manch einer fragen. Nein! Tendenziell steigt das
Temperaturniveau in Deutschland pünktlich zum Wochenende wohl wieder
etwas an, sodass am Wochenende selbst die Thermometer dann wieder
verbreitet Höchstwerte um 25 und im Südwesten sogar wieder an die 30
Grad anzeigen werden.
© Deutscher Wetterdienst
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