29. Januar 2015 | Dipl.-Met. Johanna Anger
Viel Neuschnee in den Mittelgebirgen und an den Alpen
In dieser Woche wird das Wetter in Deutschland von Tiefdruckgebieten bestimmt. Dadurch kam es bereits in den letzten Tagen wiederholt zu Niederschlägen, die außer in tiefen Lagen bei Temperaturen um oder etwas unter dem Gefrierpunkt als Schnee fielen.
So konnte die Schneedecke vor allem in den Mittelgebirgen und den
Alpen um einige Zentimeter anwachsen. Besonders viel Neuschnee gab es
in den letzten Tagen an den Alpen sowie im Alpenvorland.
Dabei ist zunächst das Tief Leonhard zu erwähnen. Es brachte teils
länger anhaltende Niederschläge, die nur im Norden und Westen
Deutschlands im Flachland noch als Regen, im Süden dagegen bis in die
Niederungen als Schnee fielen. Auf diese Weise gab es zu den Alpen
hin bereits in der Nacht zum Dienstag einen ersten markanten
Schneeschub. Verbreitet kamen am Alpenrand zwischen 10 und 20 cm
Neuschnee zusammen. Den größten Zuwachs innerhalb von 12 Stunden
meldete am Dienstagmorgen die Station Jachenau-Tannern (Bayerische
Voralpen) mit 24 cm. Sogar im Alpenvorland wie beispielsweise in
Friedrichshafen am Bodensee wurden noch 10 cm Neuschnee gemeldet.
Da der Schneefall am Dienstag an den Alpen weiter anhielt, kamen
örtlich nochmals über 20 cm Neuschnee dazu, wie zum Beispiel in
Oberstdorf im Allgäu oder im Berchtesgadener Land. Betrachtet man die
von den deutschen Wetterstationen gemeldeten Gesamtschneehöhen von
Mittwochfrüh, so war wie gewöhnlich die Zugspitze mit 330 cm
Spitzenreiter. Im östlichen Alpenraum bot nur die Station Sonnblick
in Österreich mit 410 cm noch einen höheren Wert. Auf deutscher Seite
folgen der Zugspitze die Stationen Oberstdorf-Birgsau im Allgäu mit
70 cm und Aschau-Stein in den Chiemgauer Alpen mit 51 cm.
Damit waren die maximalen Schneehöhen aber noch lange nicht erreicht.
Nach einer kurzen Wetterberuhigung durch Hoch Friederike folgte im
Laufe des Mittwochs Tief Mischka. Dessen Niederschlagsgebiet zog im
Tagesverlauf von Nordwest nach Südost über Deutschland hinweg und
erreichte schließlich in der Nacht zum heutigen Donnerstag den Süden.
Dabei kam es erneut zu teils kräftigen Schneefällen. Bis heute früh
wurden die höchsten Neuschneemengen im Allgäu gemeldet: So fielen
beispielsweise in Oy-Mittelberg-Petersthal 21 cm, gefolgt von 19 cm
an der Station Balderschwang. In Bezug auf die Gesamtschneehöhe
bleibt die Zugspitze mit 340 cm weiterhin an erster Stelle, die
zweithöchste Schneehöhe auf deutscher Seite meldet Balderschwang mit
82 cm.
Wahnsinnsbild zu den aktuellen Bedingungen in den #Chiemgauer Alpen. Ausreichend #Neuschnee! http://t.co/HubBBRLahW pic.twitter.com/F0Vd8pOrlO
— outdooractive.com (@_outdooractive_) 27. Januar 2015
Aktuell hält der Schneefall an den Alpen weiter an, er wird aber im
Laufe des Tages nachlassen. Dennoch ist dort bis heute Abend mit
weiteren 5 bis 10 cm Schnee zu rechnen. In den anderen Regionen
Deutschlands gibt es heute teils kräftige Schneeschauer, so dass auch
in den Mittelgebirgen nochmals einige Zentimeter zu den bereits
vorhandenen 15 bis 40 cm dazu kommen und sich somit die
Wintersportbedingungen weiter verbessern werden.
In den kommenden Tagen bleibt uns die feuchtkalte Luft erhalten.
Dabei werden mehrere Tiefdruckgebiete zeit- und gebietsweise
Schneefälle nach Deutschland bringen. Wo genau die
Niederschlagsschwerpunkte liegen werden, ist derzeit noch nicht genau
vorherzusagen. In jedem Fall ist in den Mittelgebirgen und an den
Alpen mit weiterem Neuschneezuwachs zu rechnen, der gebietsweise
kräftiger ausfallen kann. Auch in den tiefen Lagen wird es zeitweise
schneien. Wahrscheinlich wird dort aber der Schnee bei
Höchsttemperaturen über dem Gefrierpunkt nicht überall dauerhaft
liegen bleiben.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: Claudia Hinz (Wetterwarte Fichtelberg)
Themenarchiv:
01.05. - Gewitter mit heftigem Starkregen am Donnerstag!
30.04. - Feiertags- und Ausflugswetter
29.04. - Warum der "Wonnemonat Mai" nur ein ganz großes Missverständnis ist
28.04. - Wüstenstaub aus der Sahara
27.04. - Vom "Aprilwinter" in den Wonnemonat Mai
26.04. - Der Frühling legt den Turbo ein - aber der Motor stottert
25.04. - Der geostrophische Wind - in kleiner, "appetitlicher" Portion
24.04. - Ende der spätwinterlichen Witterung in Sicht
23.04. - Eine Reise in den Frühling
22.04. - Was macht das Wetter am "Tag der Erde" oder "Tag der Aprilschauer"?
21.04. - Der Spätwinter mit Schnee und Frost folgt auf den Frühsommer!
20.04. - Winter kehrt im April zurück
19.04. - Zu den Überflutungen in Dubai und deren Hintergründen
18.04. - Vorsicht, kalte Aprilnächte!
17.04. - Welttag des Malbec
16.04. - YUPADEE pustet Deutschland durch
15.04. - Nach Frühsommer-Wochenende nun kühles Aprilwetter
14.04. - Historisch niedrige Eisausdehnung auf den Großen Seen
13.04. - Die Frau der Ringe
12.04. - Jahreszeitenwirrwarr...
11.04. - Neue Intensitätsklassifikation für Tornados: Die Internationale Fujita Skala (IF)
10.04. - Die knieenden Mönche im Schnee
09.04. - Kaltfront leitet markanten Luftmassenwechsel ein
08.04. - Spannender nächtlicher Temperaturverlauf in Oberbayern
07.04. - Ungewöhnlich warmes erstes Aprilwochenende!
06.04. - Start in die Gewittersaison
05.04. - Pollenflug
04.04. - Vom Aprilwetter in den Sommer
03.04. - Der Sturmwarndienst am Bodensee – Blinklichter, die Leben retten
02.04. - Deutschlandwetter im März 2024: