09. Juli 2014 | Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Am Tag danach
Es ist geschafft! Nach dem spektakulären Halbfinalsieg am gestrigen Dienstag hat am 12.7. Deutschland mal wieder die Chance Fußballweltmeister zu werden. Nicht auszudenken, wenn Deutschland verloren hätte und viele viele Tränen geflossen wären. Denn "Flüssiges" gab und gibt es derzeit genug, wenn man das aktuelle Wettergeschehen betrachtet.
Nachdem gestern Brasilien zum "Spielball" der deutschen
Nationalmannschaft wurde, ist Deutschland derzeit selbiger des
Wetters. Tief MICHAELA sorgt in weiten Teilen Deutschlands für sehr
nasses Wetter, wie bereits im gestrigen "Thema des Tages" beschrieben
wurde. Während gestern im Norden und Osten heftige Schauer und
Gewitter für zum Teil sehr hohe Niederschlagssummen in kurzer Zeit
sorgten, kamen besonders in einem Streifen vom Niederrhein bis zum
Erzgebirge und Bayerischen Wald sowie an den Alpen über einen
längeren Zeitraum enorme Regenmengen zusammen.
Bis heute früh fielen beispielweise im Thüringer Wald und im
südlichen Allgäu verbreitet über 50 Liter pro Quadratmeter innerhalb
von 24 Stunden. Am Niederrhein sowie an Erzgebirge und Bayerischem
Wald und Teilen Mittelfrankens und der Oberpfalz meldeten viele
Stationen zwischen 30 und 50 l/qm in 24 Stunden. Spitzenreiter, was
die 24-stündigen Niederschlagssummen angeht, war Lindberg-Buchenau im
Bayerischen Wald mit 103,2 l/qm, Stützengrün-Hundshübel im Erzgebirge
mit 83,0 l/qm und Katzhütte im Thüringer Wald mit 82,0 l/qm.
An der Spitze der einstündigen Regenmengen hatte gestern die Station
Sprenge bei Hamburg die Nase vorne. Dort fielen bei einem heftigen
Gewitter zwischen 20 und 21 Uhr 52,6 l/qm. Auch Neuruppin in
Brandenburg (32,8 l/qm), Bottmersdorf-Klein Germersleben bei
Magdeburg (31,3 l/qm) und Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge
(31,1 l/qm) konnten enorme Regensummen binnen einer Stunde
verzeichnen.
Am heutigen Mittwoch hat vor allem der Westen, die Mitte und der
Süden Deutschlands noch mit zum Teil sehr ergiebigen Regenfällen zu
tun. Im Nordosten, Norden und später auch im Nordwesten geben dagegen
kräftige Gewitter den Ton an, die örtlich unwetterartig ausfallen
können.
Auch in den kommenden Tagen sieht es nicht nach ruhigem und
beständigem Wetter aus. Viele werden hoffen, dass die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft am kommenden Sonntag nicht nur den
WM-Pokal "nach Hause" bringt, sondern auch sommerliches "Badewetter"
im Gepäck hat.
© Deutscher Wetterdienst
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