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15. Februar 2017 | Mag.rer.nat. Michael Tiefgraber

Hoch "Erika" lässt das Vitamin D und den Strom fließen.

Hoch "Erika" lässt das Vitamin D und den Strom fließen.

Datum 15.02.2017

Hoch "Erika" sei Dank erfreut uns die Sonne in diesen Tagen mit erhöhter Vitamin D- und Stromproduktion.

Hoch "Erika", das es sich seit Montag auch über Deutschland gemütlich gemacht hat, versorgt uns mit viel Sonnenschein. So konnten die Wetterstationen am gestrigen Dienstag verbreitet 7 bis 9 Stunden Sonnenschein verzeichnen. Lediglich vereinzelt hielten sich Nebel- und Hochnebelfelder bis in die Mittagszeit. Im Winter ist man hierzulande ja nicht gerade sonnenverwöhnt, denn oftmals läuft es so: Entweder verdecken bei Tiefdruckeinfluss dichte Regenwolken den Blick zur Sonne oder Nebel und Hochnebel hüllen uns bei Hochdruckeinfluss in beklemmendes Dauergrau.

Doch nicht so in diesen Tagen, denn in Verbindung mit recht trockener bodennaher Luft hat Nebel und Hochnebel wenig Chance. Jeder, der die Möglichkeit dazu hat, kann die Sonne auch heute draußen genießen und die körpereigene Vitamin D-Produktion ankurbeln. Doch nicht nur dieses lebenswichtige Vitamin wird derzeit in Höchstform produziert, sondern auch jede Menge Strom aus Sonnenenergie.


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Die über 1,5 Millionen installierten Photovoltaikanlagen in Deutschland erzeugten beispielsweise am gestrigen Dienstag um die Mittagszeit Strom mit etwa 21 Gigawatt Leistung. Zu diesem Zeitpunkt konnten somit knapp 30 % der deutschlandweiten Stromproduktion (ohne Kleinstkraftwerke) durch Solarstrom bereitgestellt werden. Über das gesamte letzte Jahr gemittelt, deckte Solarenergie knapp 8 % unserer Stromerzeugung ab. Die beiden regenerativen Energiequellen Solar- und Windenergie brachten es 2016 zusammen auf 25 %. (Quelle: http://www.energy-charts.de)

Zum Gigawatt Größenvergleich: Das letzte Woche durch eine Explosion in Mitleidenschaft gezogene französische Atomkraftwerk Flamanville hat mit seinen zwei Reaktoren eine installierte Leistung von 2,8 Gigawatt. Die gleiche nominelle Leistung hatte auch das 2011 havarierte Kernkraftwerk Fukushima in Japan mit seinen sechs Reaktoren. Das 1986 ebenso in einer riesigen Katastrophe geendete Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine mit vier Reaktoren konnte theoretisch eine maximale Leistung von 3,8 Gigawatt bereitstellen.

Doch wie geht es mit dem Sonnenschein in den kommenden Tagen weiter? Wie schon erwähnt, heißt es heute noch mal den Sonnenschein voll auskosten, denn Hoch "Erika" behält im ganzen Land die Oberhand. In der Nacht zum morgigen Donnerstag stellt sich die Wetterlage jedoch um. Hoch "Erika" verlagert seinen Schwerpunkt in Richtung Südosteuropa, anschließend stellt sich eine Westwetterlage ein. Atlantische Tiefausläufer sorgen dann in den kommenden Tagen von Westen wieder häufiger für dichte Wolken. Zum Trost: Mit dem dann vor allem in der Nordhälfte auffrischenden Westwind können die deutschen Windkraftanlagen mit etwa 50 Gigawatt installierter Leistung wieder zeigen, was sie können.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: Fraunhofer ISE