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17. November 2016 | Dipl.-Met. Christian Herold

Leoniden

Leoniden

Datum 17.11.2016

Nach dem Supermond am Dienstag erwartet uns nun ein weiteres Himmelsereignis, der Sternschnuppenstrom der Leoniden. Doch schlechte Beobachtungsbedingungen, niedrige Aktivität und das Streulicht des Mondes sorgen dieses Jahr eher für einen Meteoritenstrom auf Sparflamme, der kaum spektakulär ausfallen wird.

Nach dem Supermond am Dienstag erwartet uns nun ein weiteres Himmelsereignis, der Meteoritenstrom der Leoniden. Die Leoniden treten jedes Jahr im Zeitraum um den 18. November auf. Dann kreuzt die Erde die Zugbahn des Kometen 55P/Tempel-Tuttele. Bei seinem Weg um die Sonne hinterlässt ein Komet entlang seiner Zugbahn eine Wolke aus kleinen Partikeln in der Größe von Staubkörnen. Kreuzt die Erde die Zugbahn eines dieser Kometen, dringen Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein. Beim Verglühen ionisieren sie die Luft und erzeugen dadurch Leuchterscheinungen, die uns als Meteor oder im Volksmund auch als Sternschnuppen bekannt sind. Weitere bekannte Sternschnuppenströme sind die Perseiden im August, die Geminiden Mitte Dezember und Quadrantiden Anfang Januar.


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Früher waren die Leoniden sehr bekannt. Inzwischen hat sich die Partikelwolke des Mutterkometen aber stark zerstreut, sodass ihre Aktivität deutlich zurückgegangen ist. So werden dieses Jahr nur noch 10 - 20 Meteore pro Stunde erwartet. Zum Vergleich: Die Perseiden im August bringen es auf etwas über 100 Meteore pro Stunde. Zudem stört dieses Jahr noch das Streulicht des Mondes, fast noch vollen Mondes. Besonders spektakulär werden die Leoniden also nicht. Stärkere "Ausbrüche" gibt es nur alle 33,2 Jahre. Dann kreuzt die Erde die Bahn des Mutterkometen kurz nach dessen Sonnenumlauf. Dies ist erst wieder im Jahr 2022 der Fall. Dann könnten es 300 - 500 Meteore pro Stunde geben. Durchquert die Erde einen besonders dichten Teil der Staubwolke, sind regelrechte Meteorstürme mit über 1000 Meteoren möglich. Dies war beispielsweise 1966 der Fall.

Die Leoniden kommen scheinbar aus dem Sternbild des Löwen (lt. Leo) von dem sie auch ihren Namen erhalten haben (siehe Abbildung). Dieses geht in der 2. Nachthälfte auf, sodass die Sternschnuppen erst in der 2. Nachthälfte zu sehen sind. Das Maximum der Leoniden wird heute (17.11.) gegen Mittag erreicht. Die besten Beobachtungsbedingungen ergeben sich dann nochmals am Morgen des 18.11. in Blickrichtung Südosten. Allerdings spielt das Wetter nicht mit. In weiten Teilen Deutschlands ist der Himmel bedeckt. Nur im Südosten lassen größere Auflockerungen überhaupt eine Beobachtung zu. Bessere Chancen gibt es am Samstagmorgen in der Nordwesthälfte. Dort ist der Himmel zumindest zum Teil aufgelockert und es lassen sich noch einige Ausläufer des Sternschnuppenstroms erhaschen.

Auch wenn von den Leoniden in diesem Jahr kaum etwas zu sehen sein wird, ist eine der Besonderheiten ihre hohe Geschwindigkeit, wodurch es zu besonders hellen Feuerkugeln kommen kann. Für Sternschnuppenfreunde lohnt es sich aber eher auf die ebenfalls sehr hellen Geminiden zu warten, die in ihrem Maximum am 13.Dezember deutlich aktiver sein werden.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD