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13. Mai 2016 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert

Ist der Mai kühl und nass,...

Ist der Mai kühl und nass,...

Datum 13.05.2016

...füllt's dem Bauern Scheun' und Fass. So lautet eine bekannte Bauernregel für die Witterung im Monat Mai. Was derzeit in Teilen Süddeutschlands vom Himmel fällt, ist allerdings zu viel des Guten. Dort gelten markante Wetterwarnungen sowie Unwetterwarnungen vor ergiebigem Dauerregen.

Seit dem gestrigen Donnerstag (12. Mai) liegt Süddeutschland im Einflussbereich des Tiefdruckgebietes YEKATERINA, das sich derzeit über dem südöstlichen Mitteleuropa befindet und im Tagesverlauf nordwärts in Richtung Polen zieht. In diesem Zusammenhang kommt es in den mittleren und südlichen Teilen Baden-Württembergs und Bayerns zu ergiebigen Regenfällen, die in einem Streifen zwischen Südschwarzwald und Berchtesgadener Land Unwettercharakter aufweisen.



Beispielsweise fielen innerhalb von vierundzwanzig Stunden bis heute früh 06:00 Uhr UTC in der Gemeinde Deggenhausertal (Bodenseekreis, 559 m Höhe) 78,3 mm Niederschlag, in Fürstenzell (Kreis Passau, 358 m Höhe) waren es 78,1 mm und in Malsburg-Marzell (Kreis Lörrach, 358 m Höhe) 76,5 mm. Übrigens, wenn man einen Liter Wasser auf einer Fläche von einem Quadratmeter ausschüttet, hat die Flüssigkeitssäule die Höhe von einem Millimeter, daher gilt 1 L/m² = 1 mm.

Tiefdruckentwicklungen werden über dem Bergland intensiviert, da die bewegten Luftmassen neben der ohnehin vorhandenen Vertikalbewegung zusätzlich zum Aufsteigen gezwungen werden, was die Wolken- und Niederschlagsbildung noch verstärkt. Da wundert es niemanden, dass im selben Zeitraum auf dem ostschweizerischen Säntis (Appenzeller Alpen, 2502 m Höhe) 161,9 mm Niederschlag beobachtet wurden.

Eine Karte Süddeutschlands sowie Teilen Österreichs und der Schweiz mit den auf ganze Millimeter gerundeten, in vierundzwanzig Stunden bis heute früh 06:00 Uhr UTC registrierten Niederschlagsmengen finden Sie unten. Da die Dauerregen-Wetterlage noch bis Samstag, z.T. bis Sonntag fortdauert, dürfte noch einiges an Regen dazu kommen.


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Inzwischen sollte sich herumgesprochen haben, dass in Deutschland zu Pfingsten kühles Schauerwetter erwartet wird. Insofern ist die oben zitierte Bauernregel als Trost aufzufassen.



© Deutscher Wetterdienst