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26. März 2016 | Dipl.-Met. Robert Hausen

Der Ostersonntag - wann sucht es sich wo am besten?

Der Ostersonntag - wann sucht es sich wo am besten?

Datum 26.03.2016

Vor allem Kinder fiebern der Eiersuche schon seit Tagen entgegen. In welcher Gegend Sie diese wetterbedingt eher für den Vormittag oder lieber Nachmittag planen sollten und ob uns eventuell ein kleines Überraschungsei in Form einzelner Gewitter drohen könnte, erfahren Sie im Folgenden.

Insbesondere vor Feiertagen verfolgt ein Großteil der Bevölkerung die Wettervorhersage mit besonderer Aufmerksamkeit. Die Möglichkeiten auf Prognosen der Wetterdienste zurückzugreifen sind heutzutage durch die neuen Medien ja sehr vielfältig und je nach Wetterlage erhält man durch Vergleiche ein recht einheitliches, zuweilen aber auch konfuses Bild vom kommenden Wettergeschehen. Die aktuelle Wetterlage gestaltet sich dabei recht wechselhaft mit einer raschen Abfolge von Tiefausläufern und Zwischenhochs. Zur vergangenen Wochenmitte deutete sich zur bereits eine gute Tendenz zum Osterwetter derart ab, dass am heutigen Karsamstag deutschlandweit der "freundlichste" Tag mit recht viel Sonnenschein besonders am Nachmittag und weitgehend trockenes Wetter bevorsteht, was sich aktuell auch bestätigt. Zu verdanken haben wir dies Hoch KURT, das mit seinem Zentrum über den Alpen liegt, aber eben leider nur ein Zwischenhoch ist und demnach rasch ostwärts abwandert und somit den Weg für neue Regenfronten vom Atlantik frei macht.



Diejenigen, die (womöglich postleitzahlbezogen) den Wetterablauf für den Ostersonntag täglich gecheckt haben, werden jedoch den ein oder anderen "Sprung" in den Vorhersagen festgestellt haben. Dies dient in der Regel als ernst zu nehmender Hinweis auf eine unsichere Wetterentwicklung, die zudem regional von großen Unterschieden geprägt sein kann. Da für die Wettervorhersage die Kenntnis des Ausgangszustands für eine Prognose essenziell ist, lässt sich diese glücklicherweise mit "Näherrücken" des Ereignisses immer weiter konkretisieren. Grund für die angesprochene Unsicherheit stellte die Verlagerung des nächsten Frontensystems dar, das ausgehend von Sturmtief IRMGARD südlich von Island aktuell bereits auf die Britischen Inseln und Nordfrankreich übergegriffen hat. Da die Strömung über Deutschland in dessen Vorfeld auf Süd dreht, kommen Wolken und Regen nun nicht mehr ganz so schnell voran und werden etwas ausgebremst. Dennoch erreicht dieser Ausläufer den Westen des Landes in den Frühstunden des Ostersonntags und breitet sich unter Abschwächung weiter nordostwärts aus. Dahinter lockert die Bewölkung wieder auf, gebietsweise bilden sich zum Nachmittag aber einzelne Schauer und sogar kurze Gewitter sind möglich.

Wie schaut es nun konkret am morgigen Ostersonntag in Ihrer Region aus?



In den Frühstunden (3-5 Uhr) setzt leichter bis mäßiger Regen an den Grenzregionen zu den Benelux-Staaten ein. Das Niederschlagsband erreicht in den Morgenstunden (6-8 Uhr) etwa eine Linie Nordfriesland, Bremen, Ostwestfalen, Rhein-Main-Gebiet bis zum Schwarzwald.

Am Vormittag (9-11 Uhr) sollte man dann auch von Kiel über Hamburg, Hannover, Unterfranken bis zum Bodensee die Eiersuche gegebenenfalls frühzeitig beenden, da von Westen Ungemach droht. Gleichzeitig fallen zu diesem Zeitpunkt entlang von Ems, Niederrhein und Mosel wenn überhaupt nur noch wenige Tropfen, bevor die Wolken in den Mittagsstunden dort vermehrt auflockern.

Zur Mittagszeit (12-14 Uhr) erreicht der meist nur noch leichte Regen die Lübecker Bucht, Wendland, Harz, Thüringer Wald bis zur Schwäbischen Alb, wobei insbesondere südlich der Mittelgebirge es mancherorts bis auf wenige Tropfen schon trocken bleibt und nur vorübergehend mal dichtere Wolken durchziehen. Von Westen setzten sich Auflockerungen auch in die Mitte des Landes fort.

Am Nachmittag (14-17 Uhr) hat sich das Niederschlagsband so weit abgeschwächt, dass leichter Nieselregen noch Vorpommern, Magdeburger Börde, Nordbrandenburg und die Leipziger Bucht erreicht. Nun entwickeln sich - wie bereits weiter oben erwähnt - in der Westhälfte einzelne Schauer. Es wird aber beileibe nicht alle treffen und wenn mal ein Schauer kommt, ist dieser auch recht rasch wieder durch. Dass Sie sogar ein Gewitter erwischt, ist insbesondere von der Eifel über das Ruhrgebiet, Münsterland, Emsland bis nach Ostfriesland möglich, mit rund 10% aber nicht sonderlich wahrscheinlich.

Darüber hinaus greift zum Abend (18-20 Uhr) vom Allgäu auch Richtung Alpenvorland Regen aus, warten Sie hier also nicht zu lange mit dem Osterspaziergang. Weiter östlich bleibt es nach freundlichem Tagesbeginn trotz zeitweise dichterer Wolken am Nachmittag weitgehend trocken und mit 15 bis 17 Grad von der Oder über die Lausitz bis nach Niederbayern wird es dort am wärmsten. Aber auch sonst ist es mit 11 bis 15 Grad recht angenehm, nur im Regen sowie im höheren Bergland werden unter 10 Grad gemessen.

Unterm Strich bestehen also vielerorts bezüglich einer entspannten Eiersuche im Freien nur für wenige Stunden ein paar wettertechnische Einschränkungen. Sollte das Wetter trotz guter Planung widererwarten doch nicht mitspielen, empfiehlt sich ein Blick in den Radarfilm unserer kostenlosen WarnWetter-App, bei dem dann hoffentlich bestätigt wird, dass der Regen fast durch ist.

In diesem Sinne - ein frohes und entspanntes Osterfest!



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