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31. Dezember 2015 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann

Jahresausklang mit Unwetterwarnungen

Jahresausklang mit Unwetterwarnungen

Datum 31.12.2015

Glatteis und Nebel begleiten uns gebietsweise ins neue Jahr.

Heute und in der Neujahrsnacht überquert ein Regengebiet ganz Deutschland ostwärts. Dabei liegt im Westen milde, im Osten kalte Luft. Im Winter entsteht im Mitteleuropa Regen meistens dadurch, dass zunächst Schnee aus den Wolken fällt. Bei Temperaturen ab null Grad schmilzt der Schnee und bei etwa zwei Grad ist aus dem Schnee vollständig Regen geworden.



Da die Temperaturen in etwa 1500 m Meereshöhe entlang des Regengebietes zwei Grad und mehr betragen, wird der gesamte Niederschlag in fast allen Höhenlagen als Regen am Boden ankommen. Die Bodentemperaturen liegen nach einer zunächst klaren Nacht in der Osthälfte aber insbesondere in den Niederungen noch unter null Grad und damit wird der Regen am Boden gefrieren. Ist der Niederschlag kräftig genug, dann wird sich eine so starke Eisschicht bilden, dass eine Unwetterwarnung notwendig ist. Dies ist heute Morgen im Bereich Nordbayern/Südthüringen der Fall. Im Laufe des Tages erwärmt die Einstrahlung, die auch ohne direkten Sonnenschein stattfindet, das Eis und den Boden und damit schmilzt das Eis. Am Abend allerdings endet die Einstrahlung und die tiefsten Atmosphärenschichten im Osten Deutschlands werden sich wieder auf Werte unter null Grad abkühlen. Daher kann in den Gegenden, in die das um 10 Uhr von Hamburg genau südlich Richtung Oberstdorf liegende Regengebiet zieht, im Laufe des Abends erneut Glatteis auftreten. Entsprechende Vorabinformationen wurden bereits für die Landkreise entlang von Oder und Neiße, sowie bis zum Osterzgebirge herausgegeben.

Nebel könnte im Laufe der Nacht ebenfalls zu erheblichen Verkehrsstörungen bis hin zur Betriebseinstellung führen. Um Nebeltröpfchen zu bilden braucht es nämlich Kondensationskeime wie beispielsweise Feinstaub. Je mehr davon vorhanden ist, umso dichter kann der Nebel werden. Und heute Nacht wird bekanntlich in der ersten halben Stunde des neuen Jahres die alljährliche Feinstauborgie erfolgen. Dann können die Sichten bei der aktuellen Wetterlage auf Werte deutlich unter 50 Meter zurückgehen. Nicht zum ersten Mal würde dann der öffentliche Verkehr bis in die Morgenstunden eingestellt.

Aber hoffen wir mal aus meteorologischer Sichtweise auf wenig Nebel und schlechten Rutsch.

Aus menschlicher Sicht allerdings wünschen wir Ihnen von hier aus einen Guten Rutsch und mögen sich alle Ihre Träume für 2016 erfüllen.



© Deutscher Wetterdienst