20. August 2015 | Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann
Die strahlende Sonne - Teil 2 -
Im Thema des Tages von vorgestern (18.08.15) wurde bereits
beschrieben, dass die Sonne eigentlich noch viel mehr Energie
abstrahlt, als bei uns auf der Erdoberfläche tatsächlich ankommt.
Gleichermaßen sehen und fühlen wir nur einen sehr kleinen Teil des
Strahlungsspektrums der Sonne.
Denn die Sonne sendet ein breites Spektrum von Strahlung aus mit
unterschiedlichen Wellenlängen. Je kleiner die Wellenlänge, desto
energiereicher (und für uns Menschen gefährlicher) ist die Strahlung.
So sendet die Sonne also nicht nur das für uns Menschen sichtbare
Licht aus. Am roten Rand der Regenbogenfarben schließt sich die
langwellige Infrarotstrahlung an, die wir als Wärme wahrnehmen
(vielleicht hat der ein oder andere diesen Effekt schon einmal durch
eine Infrarot-Wärmelampe gespürt).
Dem sichtbaren Violett auf der anderen Seite der Regenbogenfarben ist
die ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) benachbart, die wir weder
fühlen noch mit den Augen wahrnehmen können (Bienen beispielsweise
sehen hingegen auch im ultravioletten Bereich). Dennoch hat die
UV-Strahlung starke biologische Auswirkungen, besonders auf Haut und
Augen.
Ähnlich, wie das sichtbare Licht in verschiedene Farben unterteilt
wird, so unterscheidet man die UV-Strahlung entsprechend seiner
Wellenlänge zwischen den drei Bereichen UV-A, UV-B und UV-C.
Die von den drei kurzwelligste UV-C Strahlung wird von der Lufthülle
der Erde völlig herausgefiltert und erreicht die Erdoberfläche nicht.
Die UV-B-Strahlung wird von der Ozonschicht teilweise geschwächt,
während die UV-A-Strahlung von der selbigen weitgehend durchgelassen
wird.
Wie so vieles im Leben hat auch die UV-Strahlung zwei Seiten:
Einerseits hat sie, vor allem durch die Bildung von Vitamin D, eine
positive Wirkung auf unseren Körper. Andererseits führt sie (durch
übermäßiges Sonnenbaden oder Solarienbesuche) zu dauerhaften Schäden.
Die UV-A-Strahlen können tief in die Haut eindringen und führen vor
allem zu Schäden in der Lederhaut, der mittleren Hautschicht, d.h.
sie sind für die Alterung der Haut verantwortlich.
UV-B-Strahlung kann nicht so tief in die Haut eindringen. Durch
geringe Dosen bildet die Haut eine Lichtschwiele, eine Verdickung der
obersten Hautschicht, sodass sie wie ein natürlicher Sonnenschutz
wirkt. In größeren Mengen können die UV-B-Strahlen allerdings die
Zellmembran schädigen, Sonnenbrand verursachen und sind somit an der
Entstehung von Hautkrebs beteiligt. Aber auch die bis vor wenigen
Jahren verharmlosten UV-A-Strahlen sind gefährlich. In hohen Dosen
können auch sie Sonnenbrände auslösen.
Noch gefährlicher als die ultraviolette Strahlung sind allerdings
Röntgen- und Gammastrahlung, die unter anderem in der Medizin
Anwendung finden. Während zur Abschirmung dieser hochenergetischen
Strahlung meist Blei verwendet wird, reicht als Schutz vor UV-A- und
UV-B-Strahlung Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, dichte und
dunkle Kleidung sowie eine Sonnenbrille auf der Nase.
Diese Dinge sind auch in den nächsten Tagen sinnvolle Begleiter, wenn
Hoch ISABEL uns viel Sonnenschein und damit auch eine hohe
UV-Belastung (entsprechende UV-Gefahrenindex-Vorhersagen unter
http://www.dwd.de/uvindex) beschert.
© Deutscher Wetterdienst
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