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28. Juli 2015 | Dipl.-Met. Sabine Krüger

Schon Herbst?

Schon Herbst?

Datum 28.07.2015

Tief Andreas sorgt für windiges und vor allem im Norden wechselhaftes Wetter, das recht herbstlich erscheint. Zu Beginn nächster Woche bestehen aber Chancen auf ein "Sommer-Comeback".

Das derzeitige Wetter kann durchaus leicht herbstlich anmuten: Am vergangenen Samstag beehrte uns Sturmtief Zeljko - vielerorts mit stürmischen Böen oder Sturmböen, vor allem an den Küsten und im Bergland auch mit schweren Sturmböen, vereinzelt auch orkanartigen Böen oder Orkanböen (siehe auch Thema des Tages vom 27.07.2015). Und nun hat uns Tief Andreas erreicht, das sich in den kommenden Tagen nahezu ortsfest über Dänemark befindet und sich nachfolgend nur langsam in Richtung Skandinavien zurückzieht, um dann den Einfluss auf unser Wetter zu verlieren. Auch Andreas hat einiges an Wind im Gepäck, wenngleich nicht in so markanter Ausprägung wie sein Kollege Zeljko. So muss am heutigen Dienstag erneut recht verbreitet mit steifen Böen, vor allem an den Küsten und im Bergland, aber auch bei Schauern oder Gewittern mit Sturmböen gerechnet werden. Auch an den Folgetagen bleibt es besonders im Norden windig, besonders an den Küsten und bei kräftigeren Schauern oder Gewittern auch stürmisch bzw. mit Sturmböen.



Zu den windigen Verhältnissen gesellen sich heute meist viele Wolken und vor allem in den nördlichen Landesteilen immer wieder auftretende Schauer und auch mal ein kurzes Gewitter. In der Mitte und im Süden gestaltet sich das Wetter etwas freundlicher, die Sonne kann sich häufiger und teils auch länger zeigen und Schauer sollten eher die Ausnahme sein. Zum morgigen Mittwoch erreicht allerdings auch den Süden kompaktere Bewölkung, aus der es zeitweise, aber meist leicht regnet. Dieser Regen dauert dann vor allem in Alpennähe über längere Zeit an. Nördlich davon schließt sich ein Bereich an, in dem es wechselnd bewölkt und meist trocken bleibt. Die Nordhälfte erlebt weiterhin recht herbstliches, mit anderen Worten windiges und zu Schauern oder auch kurzen Gewittern neigendes Wetter.

Und auch die Temperaturen tragen ihren Teil zum herbstlichen Wettercharakter bei: Die Tageshöchstwerte liegen bei recht kühlen 17 bis 19 Grad an den Küsten, sonst werden je nach Sonnenscheindauer 19 bis etwa 22 Grad erreicht. Mit dem Wind zusammen fühlen sich die Temperaturen zudem noch etwas niedriger an, als sie ohnehin schon sind.



Der Donnerstag bringt ebenfalls keine durchgreifende Wetteränderung, erst im Laufe des Freitages verliert Tief Andreas seinen Einfluss auch auf die nördlichsten Regionen Deutschlands.

Nun drängt sich noch die Frage auf, ob es das nun bereits mit dem sommerlichen Wetter war - die einen hoffen vielleicht auf ein Comeback der hochsommerlichen Temperaturen mit Sonne satt und lauem Lüftchen, während man anderswo das aktuelle Wetter genießt... Tja, der Trend ab Beginn der kommenden Woche, also der ersten Augustwoche, zeigt in Richtung eines solchen Sommer-Comebacks. Mit einer auf Südwest bis Süd drehenden Strömung dürfte die warme bis heiße Luft erneut nach Norden vorstoßen und somit auch wieder Deutschland erreichen. Wie weit diese nach Norden vorankommt und ob dann wiederum vor allem der Süden oder ganz Deutschland in den Bereich mit möglichen Sommertagen (Höchsttemperatur mehr als 25 Grad) oder gar heißen Tagen (Höchsttemperatur mehr als 30 Grad) gelangt, bleibt noch abzuwarten.



© Deutscher Wetterdienst