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21. Juli 2015 | Dipl.-Met. Sabine Krüger

Sternschnuppen am Nachthimmel

Frei nach dem Motto "The same procedure as last year? - The same procedure as every year!" (Zitat aus "Dinner for One" von Freddie Frinton, dem Silvester-Fernsehklassiker schlechthin) lohnt sich derzeit ein Blick in den nächtlichen Himmel.

Wie jedes Jahr von Mitte Juli bis Mitte/Ende August kann man am Nachthimmel den Sternschnuppenstrom der Perseiden entdecken. Sternschnuppenströme werden nach den Sternbildern benannt, aus denen sie zu kommen scheinen. Im Fall der Perseiden ist es das Sternbild Perseus, das am Abendhimmel im Nordosten, etwas unterhalb des Sternbildes Kassiopeia, zu finden ist. Kassiopeia ist eines der bekanntesten Sternbilder am sommerlichen Nachthimmel und wird aufgrund seiner Ähnlichkeit zum Buchstaben W als "Himmels-W" bezeichnet.


Sternschnuppen sind Leuchterscheinungen, die von Staubpartikeln eines
Kometen erzeugt werden, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre
verglühen und dadurch sichtbar werden. Die Erde "durchfliegt" auf
ihrer Bahn um die Sonne im Laufe des Jahres verschiedene
Kometenschweife, im August ist es der Schweif des Kometen
109P/Swift-Tuttle.

Der gesamte Aktivitätszeitraum der Perseiden hat in diesem Jahr am
17. Juli begonnen und endet erst am 24. August. Die Intensität, also
die Anzahl an beobachtbaren Sternschnuppen, steigt bis zum Maximum
kontinuierlich an und geht dann wieder zurück. Das diesjährige
Aktivitätsmaximum wird am 13. August vormittags erwartet. Tagsüber
wird man dann sicher keine Sternschnuppen sehen, aber auch in der
Vor- und Folgenacht des Maximums können pro Stunde bis zu 100
Schnuppen beobachtet werden. Die beste Beobachtungszeit liegt dabei
in den frühen Morgenstunden zwischen 2 Uhr nachts und der
Morgendämmerung, denn dann steht das Sternbild Perseus in
Mitteleuropa recht hoch über dem Osthorizont. Zum Zeitpunkt des
Maximums wird auch der Mond das Himmelsschauspiel kaum stören, da ab
Anfang August die abnehmende Mondphase beginnt und am 14. August
Neumond ist.

Und nun muss nur noch das Wetter passen...

Eine Prognose für den Zeitraum des Aktivitätsmaximums ist freilich
noch nicht möglich, aber in der kommenden Nacht zum Mittwoch sollte
es zumindest im Süden und in Teilen des Nordwestens, dort
voraussichtlich vor allem in einem Streifen vom Münsterland über die
Lüneburger Heide bis nach Westmecklenburg, recht gute Chancen auf
einen ungetrübten Blick zum nächtlichen Himmel geben. In der
Folgenacht zum Donnerstag sind längere Phasen klaren Nachthimmels
eher selten, in der Nacht zum Freitag gibt es dann im Norden und
Nordwesten die besten Möglichkeiten zur Sternschnuppenbeobachtung mit
häufig wolkenfreien Verhältnissen.



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