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10. Juni 2015 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert

Antizyklonale Nordostlage

Der Jahresverlauf der Witterung in Mitteleuropa besteht aus einer Folge typischer Wettersituationen, den "Großwetterlagen". Diese ergeben sich aus weiträumigen Luftdruckverteilungen und den daraus resultierenden Strömungsmustern, in Bodennähe sowie auch in den darüber liegenden Luftschichten.

Das Wetter selbst wird außerdem durch die Eigenschaften der in die
Zirkulation einbezogenen Luftmassen dominiert. Es kann während der
Andauer einer Großwetterlage an einzelnen Orten innerhalb des
betrachteten Gebietes durchaus wechseln, der allgemeine
Witterungscharakter bleibt jedoch erhalten.

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Derzeit herrscht eine "Antizyklonale Nordostlage" (wiss. Abkürzung
NEa), wobei "antizyklonal" für "hochdruckbeeinflusst" steht.
Insgesamt überwiegt die meridionale, also in Nord-Süd-Richtung
verlaufende Komponente der atmosphärischen Höhenströmung gegenüber
dem zonalen, in Ost-West-Richtung orientierten Anteil.

Konkret liegt Mitteleuropa an der Südflanke einer Hochdruckzone, die
sich vom Nordatlantik über die Britischen Inseln bis nach Russland
erstreckt. Mit nördlichen bis nordöstlichen Winden wird mäßig warme
und relativ trockene Luft herangeführt, die im Norden und in der
Mitte Deutschlands für Sonnenschein sorgt.

Weiter südlich liegt auf der Vorderseite eines Tiefdruckkomplexes
über der Biskaya eine feucht-warme und labile Luftmasse. Daher muss
im Zusammenhang mit einer Luftmassengrenze am Alpenrand am heutigen
Mittwoch sowie am morgigen Donnerstag gebietsweise mit schauerartigen
und gewittrigen Niederschlägen gerechnet werden.

Antizyklonale Nordostlagen sind typisch für das Klima in
Mitteleuropa. Sie treten im Juni am häufigsten auf. Zur visuellen
Unterstützung des eben Erläuterten sei auf die im Internetangebot des
Deutschen Wetterdienstes unter der Rubrik "Spezielle
Nutzer/Hobbymeteorologen" angebotenen Boden- und Höhenwetterkarten
verwiesen.





© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD