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21. Mai 2015 | Dipl.-Met. Simon Trippler

Sommerwetter auf Abwegen

Nachdem die vergangenen Tage in Sachen Sommerwetter kaum etwas zu bieten hatten, werden auch die nächsten Tage vermutlich wenig sommerlich.

Es ist zwar noch Frühling (der meteorologische Sommer beginnt am 1. Juni), Ende Mai ist es sonst aber nicht selten schon sommerlich warm. Bis zum Ende dieses Monats gibt es jedoch nur spärliche Hinweise, dass eine sommerliche Episode anstehen könnte.


Seit vergangener Woche Donnerstag (14. Mai 2015) meldeten nur drei
Stationen in Deutschland eine Tageshöchsttemperatur von mehr als 25
Grad, also einen Sommertag. Diese Temperatur wurde am vergangenen
Montag (18. Mai 2015) knapp erreicht, wobei alle drei Stationen in
Bayern lagen. Kitzingen markierte mit 25,2 Grad den höchsten Wert.
Inzwischen wurde die warme Luft jedoch auch aus Bayern abgedrängt und
durch deutlich kühle und feuchte Luftmassen ersetzt, die dort zu
Dauerregen geführt haben und noch weiter führen werden. Im Dauerregen
stieg die Temperatur zum Teil nur auf herbstlich anmutende 5 bis 9
Grad. In den etwas höher gelegenen Alpenregionen oberhalb von etwa
1000 m kamen zum Teil sogar Schneeflocken vom Himmel, ab 1500 m
bildete sich gebietsweise eine geschlossene Schneedecke.

Der heutige Donnerstag und morgige Freitag sind weiterhin vom sich
allmählich aber abschwächenden Dauerregen im Südosten geprägt, wobei
es dort mit kaum zweistelligen Höchstwerten sehr kühl bleibt und eine
warme Jacke unbedingt zu empfehlen ist. Auch in den anderen Teilen
Deutschlands macht sich die eingeflossene kühle Meeresluft weiterhin
bemerkbar, Temperaturen knapp über 20 Grad werden daher wohl nur
vereinzelt im Westen und Südwesten erreicht. Immerhin gibt es
außerhalb des Dauerregens im Südosten oft längeren Sonnenschein,
sodass in der jetzt schon kräftigen Sonne eine wärmende Wirkung
sicherlich zu spüren sein wird.

Ein Blick über das Pfingstfest hinaus: Sommerliche Höchsttemperaturen über 25 Grad stehen nach jetzigem Stand bis zum Ende des Monats wohl nicht auf der Agenda, eher sind 15 bis 22 Grad zu erwarten
Ein Blick über das Pfingstfest hinaus: Sommerliche Höchsttemperaturen über 25 Grad stehen nach jetzigem Stand bis zum Ende des Monats wohl nicht auf der Agenda, eher sind 15 bis 22 Grad zu erwarten


Für das Pfingstfest sieht es ähnlich aus (siehe Thema des Tages vom
gestrigen Mittwoch): Temperaturen in einer Spanne von 15
bis 22 Grad, im Südosten bei abklingendem Dauerregen aber noch
kühler. Sonst zum Teil länger Sonnenschein, ab Montag aber örtlich
Schauer und Gewitter.
Ein Blick auf das Wetter nach Pfingsten zeigt, dass die Temperaturen
bis zum Ende des Monats tagsüber weiterhin eher in einem Bereich
zwischen 15 und 22 Grad zu erwarten sind. Die 25-Grad-Schwelle
scheint damit in weiter Ferne, gleichwohl ist jedoch zu sagen, dass
die Vorhersageunsicherheiten vor allem ab Dienstag deutlich zunehmen.
Dabei offerieren die verschiedenen Wettermodelle durchaus auch sehr
warme Varianten, die allerdings deutlich in der Unterzahl und daher
nicht so wahrscheinlich sind.

Sucht man das Sommerwetter in Deutschland daher in den nächsten Tagen
also wohl vergeblich, sieht es in anderen Teilen Europas ganz anders
aus. Warm ist es z. B. im Südwesten der Iberischen Halbinsel, aber
auch in einem Streifen von Griechenland und der Türkei bis nach
Russland. Dort sind Temperaturen über 25 Grad, in Südosteuropa auch
über 30 Grad keine Seltenheit. Bleibt für die Sommerwetterfans unter
uns zu hoffen, dass die warme Luft bald nach Deutschland zurückkehrt.
Vielleicht ja passend zum Sommeranfang am 1. Juni. Ansonsten können
sich eben alle die Menschen freuen, die sich bei der zurzeit
vorherrschenden Witterung wohler fühlen.


© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD