25. April 2015 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Meteorologenmut
Unsere Wettervorhersagemodelle werden ständig verbessert und insbesondere im mittelfristigen Vorhersagezeitraum steigt die Qualität signifikant.
Da kann dann der Meteorologe auch den Mut aufbringen, bereits heute
das Wetter für das kommende lange Wochenende vorherzusagen.
Nach der Sommerübung vergangene Woche steht nicht nur uns, sondern
fast ganz Europa für Sonnenanbeter eine meteorologisch eher
unangenehme Woche ins Haus. Landwirte dagegen, die dringend auf
Niederschläge warten, können aufatmen, werden örtlich aber auch die
Starkniederschläge verfluchen, die in den ausgetrockneten Boden nicht
einsickern.
Grund dafür sind Höhentiefs über Mitteleuropa, deren Auswirkungen bis
Nordafrika reichen. Dabei nimmt die Intensität der Wetterereignisse
von Nord nach Süd ab.
Nun also zum voraussichtlichen Wetter vom langen nächsten Wochenende.
Skandinavien und Dänemark:
Unbeständig, also nicht durchgehend regnerisch, sondern auch
zeitweise gering bewölkt. Im Süden und in Dänemark um 10, im Norden
um 5 Grad, dort Nachtfrost.
Britische Inseln und Beneluxstaaten: Überwiegend stark bewölkt und
wiederholt teils schauerartiger Regen. Um 10 Grad.
Frankreich: Im Norden wiederholt Regen bei 11 Grad. Im Süden leicht
unbeständig und um 20 Grad.
Westliches Mittelmeer:
Zunehmend freundlich und im Binnenland Höchstwerte an die 30 Grad, an
den Küsten um 25, bei auflandigem Wind um 20 Grad.
Zentrales Mittelmeer:
Am Freitag unbeständig mit Gewitterschauern vor allem im Norden. Am
Wochenende Wetterberuhigung. Zwischen 20 Grad in Norditalien und 28
Grad in Afrika; bei auflandigem Wind kühler.
Östliches Mittelmeer:
Zunächst überwiegend sonnig, später im Norden zunehmend gewittrige
Schauer. 25 bis 30 Grad, im Inneren Ägyptens bis 40 Grad.
Kanarische Inseln:
Überwiegend schön und um 20 Grad.
Und wem die Vorhersagen zu "schlecht" sind, für den sei gesagt, dass
eines der sechs für die Vorhersage betrachteten
Wettervorhersagemodelle insbesondere für das Mittelmeer eine
wesentlich sonnigere Meinung vertritt.
Die Kollegen, die sich intensiv mit den mittelfristigen Modellen
beschäftigen, verwerfen aber aus Erfahrungsgründen dieses
"Sondervotum".
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
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