27. Oktober 2014 | M.Sc.-Met. Andreas Würtz
Aussichten für die kommenden Tage.
Die sonnigen Herbsttage sind vorerst gezählt. Zunächst aber noch zu den freundlichen Tagen dieser Woche. Das sind genauer gesagt der heutige Montag und der morgige Dienstag.
Was bringt uns denn eigentlich diesen freundlichen Wetterabschnitt?
HOCH PITTER ist mächtig und lässt auch in den nächsten Tagen keine Störung vom Atlantik zu! pic.twitter.com/6PjM9iCaDj
— Marcus Wadsak (@MarcusWadsak) 26. Oktober 2014
Dazu müssen wir einen Blick in Richtung Osten werfen, denn dort
befindet sich Hoch PITTER. Sein Zentrum mit einem Luftdruck von etwa
1042 hPa (Hektopascal) befindet sich derzeit etwa nördlich des
Kaspischen Meeres. Der Einflussbereich von PITTER ist jedoch
bedeutend größer, denn der hohe Druck dominiert von Spanien aus über
ganz Mitteleuropa und den Westen Russlands bis in den Osten
Kasachstans. Der Hochdruckkeil über Mitteleuropa sorgt schließlich
dafür, dass die vom Atlantik kommenden Tiefdruckgebiete auf ihrem Weg
nach Osten abgeblockt werden. Die einzige Möglichkeit einer weiteren
Verlagerung besteht nun darin, eine nördlichere Zugbahn
einzuschlagen, um über Nordeuropa gen Osten zu ziehen.
Diese Druckkonstellation, die uns bis Mittwoch erhalten bleibt, sorgt
in Deutschland für nochmals vielfach sonnige Herbsttage. Ein eher
nicht so erfreulicher Aspekt bei Hochdrucklagen im Herbst ist der
Nebel. Dieser wird auch in den kommenden Tagen eine immer
wiederkehrende Begleiterscheinung sein. Trotz des anfänglichen Nebels
können nach dessen Auflösung heute und morgen wieder einige
Sonnenstunden gezählt werden. Lediglich in der Nähe von Gewässern und
Flusstälern im Süden Deutschlands besteht ein gewisses Risiko, dass
sich der Nebel auch den ganzen Tag über halten kann. Mit
Sonnenunterstützung werden dann nochmals Höchstwerte zwischen 10 und
17 Grad erreicht. Dort, wo sich der Nebel nicht auflöst, liegt die
Temperatur allerdings gerade einmal bei 7 bis 9 Grad.
Es sieht manchmal wie ein Staudamm aus - auf einer Seite Nebel, auf der anderen nicht.
Qelle: http://t.co/qy7wt4Gitq pic.twitter.com/kLCrItLdX5
— J. Lorenz (@A3803) 27. Oktober 2014
Am Mittwoch sind die sonnigen Herbsttage dann vorerst einmal vorüber.
Mit einem voraussichtlichen Kerndruck von etwas über 1030 hPa
schwächt sich der Einfluss von Hoch PITTER über Mitteleuropa
allmählich ab. Dies eröffnet den Ausläufern der atlantischen Tiefs
dann die Möglichkeit auf Deutschland überzugreifen. So wird bereits
am Mittwochmorgen eine Kaltfront den Nordwesten Deutschlands
erreichen und bei starker Bewölkung für erste Niederschläge sorgen.
Im weiteren Tagesverlauf verlagert sich diese Front jedoch nur
langsam in Richtung Mitte. Nach Auflösung der morgendlichen
Nebelfelder kann sich im Vorfeld der Kaltfront im äußersten Osten und
an den Alpen die Sonne aber noch längere Zeit zeigen. Mit 10 bis 14
Grad bleiben die Temperaturwerte meist im zweistelligen Bereich.
Lediglich im Südosten bzw. bei zähem Nebel bleiben die Temperaturen
einstellig.
Am Donnerstag kommt die Kaltfront weiter südostwärts voran und sorgt
im gesamten Bundesgebiet für einen trüben Wettercharakter. Bei
überwiegend starker Bewölkung hat die Sonne kaum eine Chance hinter
den Wolken hervorzukommen. Zudem kann aus der dichten Bewölkung auch
zeitweise etwas Regen fallen. Dennoch steigt das Quecksilber erneut
auf 10 bis 14 Grad. Im Westen sowie am Oberrhein können sogar
vielerorts 16 Grad erreicht werden.
Nachdem sich Hoch PITTER in Richtung Osteuropa zurückgezogen hat,
stehen den Tiefdruckgebieten über dem Ostatlantik Tür und Tor offen.
Zwischenzeitlich hat sich südwestlich von Island ein Tiefdruckgebiet
mit einem Kerndruck von voraussichtlich unter 980 hPa gebildet, in
dessen Einfluss wir zunehmend gelangen. Die Ausläufer dieses Tiefs
bestimmen am Freitag maßgeblich unser Wetter. Jedoch ist der genaue
Wetterablauf noch etwas unsicher. Die Modelle zeigen derzeit nur
schwach ausgeprägte Fronten, die auch meist nur über die Nordhälfte
Deutschlands ziehen. Dies würde dort neben einer starken Bewölkung
nur vereinzelt zu leichtem Regen oder Sprühregen führen. In Richtung
Süden wären die Chancen auf etwas Sonne hingegen etwas höher.
© Deutscher Wetterdienst
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