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25. September 2014 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert

Antizyklonale Westlage

Der Jahresverlauf der Witterung in einem Gebiet der mittleren Breiten besteht aus einer Folge typischer Wettersituationen, den "Großwetterlagen". Diese ergeben sich durch weiträumige Luftdruckverteilungen und die daraus resultierenden Strömungsmuster, in Bodennähe sowie auch in den darüber liegenden Luftschichten.

Das Wetter selbst wird außerdem durch die Eigenschaften der in die
Zirkulation einbezogenen Luftmassen dominiert. Es kann während der
Andauer einer Großwetterlage an einzelnen Orten innerhalb des
betrachteten Gebietes durchaus wechseln, der allgemeine
Witterungscharakter bleibt jedoch erhalten.


Eine "antizyklonale Westlage" (wiss. Abkürzung Wa) stellt sich ein,
wobei "antizyklonal" für "hochdruckbeeinflusst" steht. Diese
Zirkulationsform ist weitgehend zonal, also in West-Ost-Richtung
orientiert. Zwischen tiefem Luftdruck über dem nördlichen Europa und
einer sich von den Azoren bis ins östliche Mitteleuropa erstreckenden
Hochdruckzone verläuft in der mittleren Troposphäre eine eher straffe
westliche Höhenströmung.

Antizyklonale Westwetterlagen sind typisch für das Klima
Mitteleuropas. Im Gegensatz zur generell unbeständigen "zyklonalen"
Variante liegt die "Frontalzone", also der Übergangsbereich zwischen
polaren und subtropisch geprägten Luftmassen, weiter nördlich und
bewirkt oftmals eine Zweiteilung des mitteleuropäischen Wetters.

Im Bodenniveau wird Atlantikluft herangeführt. In die Strömung
eingelagerte Tiefausläufer bringen vor allem der Nordhälfte
Deutschlands zunächst unbeständiges Wetter mit örtlichen Regenfällen,
während im Südwesten vielerorts eine warme Septembersonne scheint. Am
Wochenende verstärkt sich aber der Hochdruckeinfluss über
Mitteleuropa und beschert auch den Nord- und Ostdeutschen freundliche
Herbsttage.

Zur visuellen Unterstützung des eben Erläuterten sei auf die im
Internetangebot des Deutschen Wetterdienstes unter der Rubrik
"Spezielle Nutzer/Hobbymeteorologen" angebotenen Boden- und
Höhenwetterkarten verwiesen.



© Deutscher Wetterdienst