Facebook Twitter
Drucken
06. Juli 2014 | Dipl.-Met. Tanja Dressel

Regen in Sicht - Gut oder Schlecht?

Alle Gartenbesitzer und Landwirte werden sich sicher freuen, endlich liest man in den Wetterberichten etwas von Regen. Ein langsam dahinplätschernder Regen, am liebsten in der Nacht von 22 bis 6 Uhr wünschen sich die meisten. Doch leider kommt es meist anders als man denkt.

Es wird in den nächsten Tagen einiges an Regen geben, zum Teil
kräftig, zum Teil lang anhalten und dazu noch mit Blitz und Donner
begleitet. Doch wie kommt das zustande?

Es bildet sich eine sogenannte Tiefdruckrinne (mehrere
Tiefdruckgebiete, die sich miteinander verbinden) aus, die sich von
Südskandinavien bis nach Italien erstreckt. Darin eingelagert
befindet sich eine Kaltfront, die quasi stationär über Deutschland
liegt. Da östlich dieser Tiefdruckrinne hoher Luftdruck vorherrscht,
hat diese kaum eine Chance, sich zu verlagern. Somit liegen Rinne und
die zugehörige Front mehrere Tage über uns, wodurch es zu den teils
kräftigen Regenfällen kommt.

In weiten Teilen Deutschlands startet der Tag mit viel Sonnenschein. Doch im Satellitenbild erkennt man westlich und südwestlich von Deutschland schon die aufkommenden Wolken, die einiges an Regen und lokal auch Gewitter im Gepäck haben.
In weiten Teilen Deutschlands startet der Tag mit viel Sonnenschein. Doch im Satellitenbild erkennt man westlich und südwestlich von Deutschland schon die aufkommenden Wolken, die einiges an Regen und lokal auch Gewitter im Gepäck haben.


Die Front greift am heutigen Sonntag gegen Nachmittag/ Abend von
Westen auf Deutschland über, schiebt sich dann bis Dienstag ein wenig
ostwärts und kann erst am Mittwoch in Richtung Russland abziehen.
Aktuell gibt es einige Unsicherheiten in der Prognose. Die
Schwierigkeit darin besteht zum einen in der Lage der Front und somit
in der Vorhersage des Niederschlagsschwerpunktes. Zum anderen
erschweren lokal eingelagerte Starkregenereignisse oder kräftige
Gewitter die Mengenvorhersage.

Für die Erstellung einer Wettervorhersage werden viele Modelle
miteinander verglichen. Aus diesen gewonnen Erkenntnissen werden dann
die Wetterberichte erstellt. Im Idealfall sind sich die Modelle einig
und man hat als Meteorologe keine Schwierigkeiten, eine präzise
Vorhersage zu erstellen. Im aktuellen Fall ist es dagegen anders.
Durch die unterschiedlich prognostizierte Lage der Front und die
eingelagerten Schauer und Gewitter wird es schwierig, zum jetzigen
Zeitpunkt eine exakte Menge für eine genaue Region zu benennen.

Klar ist, es wird in den nächsten 3 Tagen überall regnen, mal
kräftiger, mal länger anhaltend, örtlich lockert aber auch mal die
Bewölkung auf und es zeigt sich die Sonne. Dazu kommen Gewitter und
Starkregen, die Punktuell für sehr hohe Niederschlagssummen sorgen.
Somit sind lokale Überschwemmungen möglich. Die Wetter- und Warnlage
sollte demnach in den nächsten Tagen genau beobachtet werden, um
eventuelle Vorkehrungen zu treffen!




© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD